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Niedersachsen - Verwaltungsgliederung heute

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 27 Abb. 4
Diercke Karte Niedersachsen - Verwaltungsgliederung heute

 
Niedersachsen - Verwaltungsgliederung heute

Die farbliche Gliederung der Verwaltungskarte Niedersachsens orientiert sich an den vier ehemaligen Regierungsbezirken: Die braunen und roten Töne markieren den alten Bezirk Weser-Ems, die grünen Töne Lüneburg, die violetten Töne Braunschweig und die blauen Töne Hannover (der Kreis Diepholz ist zwar grün eingezeichnet, gehörte jedoch zum Regierungsbezirk Hannover). 2005 wurden die Regierungsbezirke als oberste Ebene der Verwaltung aufgelöst. Die Zuständigkeiten wurden auf andere Landesbehörden und Körperschaften umverteilt.
Niedersachsen besteht heute (Stand Januar 2012) aus 37 Landkreisen und der neu gebildeten Region Hannover. Insgesamt hat Niedersachsen 1022 Gemeinden.

Geschichte der Verwaltungsgliederung
Ab den späten 1960er-Jahren gab es in der Bundesrepublik Deutschland eine Gemeinde-, Kreis- und Verwaltungsreform. Ziel war es, die Anzahl der Verwaltungseinheiten zu verringern. Zuvor bestanden bundesweit 425 Kreise bzw. Landkreise, heute sind es 295. Die Zahl der kreisfreien Städte ist von 139 auf 107 zurückgegangen. Statt der ungefähr 24 000 alten Gemeinden (auch Kommunen genannt) existiert 2012 nur noch rund die Hälfte. In den meisten Fällen entstanden die neuen Kommunen durch Zusammenschlüsse und Eingemeindungen. Niedersachsen wählte darüber hinaus den Weg der Samtgemeinden (von „gesamt“). Hierbei haben sich selbstständige Gemeinden zu einem Verband zusammengeschlossen, um die Verwaltungsaufgaben zu teilen. Dabei sollte eine Samtgemeinde mindestens 7000 Einwohner haben. In Niedersachsen gibt es heute 132 Samtgemeinden. Eine niedersächsische Besonderheit sind auch die Flecken, von denen es 54 gibt. Die historische Bezeichnung hat heute keine rechtliche Bedeutung mehr. Früher wurde sie an Gemeinden vergeben, die stadtähnliche Sonderrechte (z. B. das Marktrecht) hatten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte es noch über 4200 Gemeinden in Niedersachsen gegeben. Heute sind es nur noch 1022 Gemeinden. Das Land ist in 37 Landkreise (zuvor 60) und zehn kreisfreie Städte (zuvor 16) gegliedert. Die kreisfreien Städte sind Braunschweig, Delmenhorst, Emden, Göttingen, Hannover, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Wilhelmshaven und Wolfsburg.
Für Hannover gilt eine Sonderregelung: Im Jahr 2001 wurde aus der kreisfreien Stadt Hannover und dem Landkreis Hannover die Region Hannover gebildet. Seitdem ist Hannover den kreisfreien Städten nur noch gleichgestellt, sofern nichts anderes bestimmt ist. Die Region Hannover ist flächenmäßig der größte Landkreis Deutschlands.

Ungleiche Bevölkerungsverteilung
In Niedersachsen lag die Bevölkerungsdichte im Jahr 2011 bei 166 Einwohnern je km². Doch zwischen einzelnen Regionen ist die Bevölkerungsdichte sehr unterschiedlich: Die Hauptstadt Hannover hat die höchste Dichte mit 2560 Einwohnern je km². Nur sehr dünn besiedelt sind dagegen die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Uelzen mit 41 und 65 Einwohnern je km².

Neue Gebietsreform?
Um dem Problem entwicklungsschwacher Regionen oder überschuldeter Gemeinden entgegenzuwirken, wird immer wieder der Ruf nach einer erneuten Gebietsreform laut. Hierzu gibt es Überlegungen – zum Beispiel die Mindestgröße von 10 000 Einwohnern pro Gemeinde oder die Begrenzung der Landkreise auf höchstens 15 festzulegen. Solche Vorschläge sind jedoch politisch umstritten.
D. Falk, J. Potschka, S. Lemke



Stichworte: Bevölkerungsdichte Bezirk Flecken Gebietsreform Gemeinde Hannover Kommune Landkreis Niedersachsen Samtgemeinde Verwaltungsgliederung Verwaltungsreform


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