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Landschaften

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 12 Abb. 1
Diercke Karte Landschaften

 
Landschaften

Niedersachsen ist ein Bundesland mit sehr vielfältigen Landschaftsformen: Von den Inseln, Watten und Marschen des Küstenlandes über die Geest mit ausgedehnten Mooren und das mit Löss bedeckte Mittelgebirgsvorland bis zum Berg- und Hügelland sowie dem Harz als echtes Mittelgebirge am Südrand. Hinsichtlich der landschaftlichen Großräume hat Niedersachsen vor allem Anteil am Norddeutschen Tiefland, aber auch am Mittelgebirge.

Das Norddeutsche Tiefland – geprägt durch Eiszeit und Nacheiszeit
Die Landschaften des Norddeutschen Tieflandes sind einerseits geprägt durch die letzten Eiszeiten, andererseits durch die Nacheiszeit seit dem Abschmelzen der letzten Inlandsgletscher vor etwa 10 000 Jahren. Eiszeitlich geprägt sind etwa die Höhenlagen der Geest, die sich aus den aufgeschobenen Ablagerungen der gewaltigen Eismassen gebildet hat (u. a. Dammer und Harburger Berge sowie Teile der Lüneburger Heide). Die weiten Urstromtäler des Weser-Aller-Gebietes und der Elbe bildeten sich als Abflussrinnen der abschmelzenden Gletscher. Ebenfalls in den zurückliegenden Eiszeiten entstanden die flachwelligen Lössbörden im Vorland der Mittelgebirge (siehe Erläuterungen zur Grafik 63.3 „Entstehung von Lössbörden durch eiszeitliche Lössverwehung“). Dagegen entwickelten sich die Feuchtgebiete der Moore und die aus Meeresablagerungen bestehende Marschlandschaft erst in der Nacheiszeit.

Niedersachsens Landschaften: … Inseln und Marschlandschaft
Vor der niedersächsischen Nordseeküste liegt im Wattenmeer – zwischen der Emsmündung und dem Jadebusen – die Inselkette der Ostfriesischen Inseln. Zwischen der Küste und den ausgedehnten Geestlandschaften erstreckt sich das flache Marschland. Entlang den Unterläufen von Ems, Weser und Elbe ragt das Marschland auch weiter ins Binnenland (z. B. die Winsener Marsch an der Elbe). Nordwestlich von Emden liegt die Marschlandschaft Krummhörn – dort befindet sich mit -2,3 m der niedrigste Punkt von Niedersachsen.

… Geest- und Bördelandschaft
Die insgesamt höher gelegene Geest besteht aus eiszeitlichen Endmoränen, Grundmoränen oder Sanderflächen der glazialen Serie (siehe auch Erläuterungen zur Karte 63.2 „Würm-/Weichselkaltzeit“). Die Geest wird von zahlreichen Mooren durchzogen, die heute meist trockengelegt sind (z. B. das Bourtanger Moor im Emsland oder das Teufelsmoor in der Stader Geest). Auch die Lüneburger Heide ist eine Geestlandschaft. Es handelt sich um eine ausgedehnte Grundmoränenplatte, die von einigen Endmoränen durchzogen wird. Die höchste Erhebung der Lüneburger Heide ist der 169 m hohe Wilseder Berg.
Quer durch Niedersachsen erstreckt sich das Breslau-Bremer Urstromtal, das durch eiszeitliches Schmelzwasser gebildet wurde. Heute fließen dort die Weser und die Aller. Allmählich geht die Geest im Süden in das fruchtbare Mittelgebirgsvorland über: Von Osnabrück im Westen zieht sich ein mit Löss bedecktes Altmoränengebiet (die so genannte Börde) als immer breiter werdendes Band bis zur Magdeburger Börde, die in Sachsen-Anhalt liegt.

… Berg- und Hügelland und der Harz
Südlich an die Bördelandschaft grenzt das Berg- und Hügelland: Im Westen erstreckt sich das Wiehengebirge und der Teutoburger Wald. Nach Osten und Südosten folgt beiderseits der Weser das Weserbergland. Daran schließen sich im Osten der Solling, das Leinebergland und das Innerstebergland an.
Der Harz ist das höchste Gebirge in Norddeutschland. Zu Niedersachsen gehört ein Teil des Oberharzes mit dem 971 m hohen Wurmberg, Niedersachsens höchster Erhebung.
S. Lemke, E. Astor



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