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Physische Karte - südlicher Teil

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 16 Abb. 1
Diercke Karte Physische Karte - südlicher Teil

 
Physische Karte - südlicher Teil

Dieser Kartenausschnitt zeigt den überwiegend „gebirgigen“ Teil Niedersachsens im Süden des Bundeslandes. Nördlich davor liegen die flachen Geestlandschaften des Norddeutschen Tieflands. Ganz im Südosten erhebt sich auffällig der Harz, der ein echtes Mittelgebirge ist.

Berg- und Hügelland
Das niedersächsische Berg- und Hügelland mit seinen Mittelgebirgslandschaften grenzt südlich an die Bördelandschaft (siehe Erläuterungen zur Karte 12.1 „Landschaften“). Beiderseits der Weser erstreckt sich – zwischen Hann. Münden (Gradfeld D 4) und Porta Westfalica (Gradfeld C 2) – das Weserbergland. Zum Weserbergland gehören mehrere Höhenzüge und Berge, darunter der Reinhardswald und der Bramwald im Süden sowie das Wesergebirge und der Süntel im Norden. Im weiteren Sinn zählt auch der über 400 m hohe Deister südöstlich von Hannover (Gradfeld D 2) zum Weserbergland. Die höchste Erhebung des Weserberglandes bildet ein Berg im Solling: die „Große Blöße“ mit 528 m (Gradfeld D 3). Der waldreiche Solling ist nach dem Harz das zweithöchste Mittelgebirgsland in Niedersachsen.
Im Westen setzt sich das Berg- und Hügelland mit dem Teutoburger Wald und dem Wiehengebirge fort, die sich beide zu großen Teilen durch Nordrhein-Westfalen ziehen.
Im Osten geht das Weserbergland ohne eine scharfe landschaftliche Grenze in das Leinebergland über. Das Leinebergland liegt beiderseits des Leinegrabens, einer tektonischen Senkungszone, die von der Leine durchflossen wird. Nördlich von Einbeck (Gradfeld D 3) erstreckt sich der bewaldete Hils (bis 477 m hoch). An diesen schließt sich im Nordosten der Ith an (bis 439 m hoch). Zahlreiche Felsformationen und Klufthöhlen sind dort beliebte Ziele für Wanderer und Kletterer.

Harzvorland
Das niedersächsische Harzvorland bildet den Übergangsbereich zwischen dem Norddeutschen Tiefland und dem Mittelgebirge des Harzes. Kennzeichnend für das nördliche Harzvorland ist eine hügelige Landschaft, die verschiedene Höhenzüge umfasst. Hierzu zählen – auf niedersächsischem Gebiet – der Elm, die Asse und der Oderwald südöstlich von Braunschweig (Gradfeld E 2) sowie der Salzgitter-Höhenzug zwischen Salzgitter und Goslar (Gradfelder E 2/3). Vor allem der Elm ist ein beliebtes Naherholungsziel. Geologisch ist der Elm vor allem aus Muschelkalk aufgebaut: Der Elmkalkstein war bereits im Mittelalter ein begehrter Baustein. Der Elm entstand – wie auch die anderen Höhenzüge des nördlichen Harzvorlandes – durch Salzaufstieg im Untergrund, wodurch die auflagernden Gesteinsschichten mit gehoben wurden. Besonders sehenswert sind u. a. zahlreiche Erdfälle (trichterförmige Krater) und Dolinen (kleine Täler oder Senken). Erdfälle und Dolinen entstehen durch die Auflösung von Kalkgestein im Untergrund (Erdfälle) oder an der Oberfläche (Dolinen). Man bezeichnet solche Erscheinungen auch als Karsterscheinungen.
Das südwestliche Harzvorland nimmt das Untere Eichsfeld ein (Gradfelder E 3/4), das geologisch eine Hochfläche aus Buntsandstein ist. Zum Unteren Eichsfeld gehört auch die „Goldene Mark“ bei Duderstadt, eine durch Lösslehmböden besonders fruchtbare Landschaft.

Harz
Im Südosten Niedersachsens erhebt sich der waldreiche Harz, der auf niedersächsischem Gebiet eine Höhe von rund 970 m (Wurmberg) erreicht (Gradfeld E 3). Der Harz wurde schon vor etwa 350 bis 250 Millionen Jahren, in den Erdzeitaltern Karbon und Perm, aufgefaltet. Geologisch besteht der Harz überwiegend aus den Gesteinen Tonschiefer, Grauwacke, Gabbro und Granit.
E. Astor, S. Lemke



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