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Südasien – Monsun

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 105 Abb. 5
Diercke Karte Südasien – Monsun

 
Südasien – Monsun

Durch die unterschiedliche Erwärmung von Meer und Land wird in Südasien eine tropische Luftströmung hervorgerufen die als Monsun bezeichnet wird. Durch die große Ausdehnung der Luftströmung und ihren jahreszeitlichen Richtungswechsel hat der Monsun eine entscheidende Bedeutung für das Klima in Südasien. Während des Wintermonsuns fallen in den meisten Regionen Indiens kaum Niederschläge. Der Sommermonsun bringt dagegen für weite Teile Indiens reiche Niederschläge mit sich.

Der Sommermonsun
In den Sommermonaten von Mai bis Oktober entwickelt sich über Indien in großer Höhe eine Luftströmung, der „Tropical Easterly Jet“. Diese Strömung bzw. der Jet wird durch die extreme Aufheizung der großen Landmassen des Indischen Subkontinents gebildet. Mit der Ausbildung dieses Jets wird der Weg frei für den eigentlichen Monsun. Die Südwestströmung des Monsuns führt vom Indischen Ozean nach Indien. Die Luftmassen des sommerlichen Südwest-Monsun strömen dem Tiefdruckgebiet über dem Norden Indiens zu. Dieses Tiefdruckgebiet gehört zu der äquatorialen Tiefdruckrinne. Im Sommer wandert diese von Südwestindien bis in den Norden des Subkontinents und bildet eine zweite äquatoriale Tiefdruckrinne aus. Durch die Wanderung des Tiefdruckgebiets beginnen die Monsun-Niederschläge zunächst im Südwesten Indiens Ende Mai und erreichen Mitte Juli ihre nördlichste Position. Zuvor konnte die Luft des Südwest-Monsuns durch seinen Weg über den Indischen Ozean große Mengen Wasserdampf aufnehmen. Beim Auftreffen auf die indische Küste bilden sich Wolken und führen dort, aufgestaut von den Küstengebirgen, zu starken Monsun-Niederschlägen. (siehe auch Erläuterungen zur Grafik 105.6 „Südwest-Monsun“)
Nur in Nordwestindien strömt kalte kontinentale Luft über die Monsunströmung und verhindert eine Konvektion, also das Aufsteigen der Luftmassen. Es bleibt dort daher weitgehend trocken, da es nur zur Bildung von Regenwolken kommt, wenn warme Luft aufsteigen und sich dabei abkühlen kann.

Monsun-Depression
Über Indien fallen die Monsun-Niederschläge jedoch nicht nur aus der Südwestmonsun-Strömung, sondern auch aus so genannten Monsun-Depressionen (große Tiefdruckgebiete) die sich über dem warmen Golf von Bengalen entwickeln. Über Land führen sie gerade in Ostindien und Bangladesch zu extrem hohen Niederschlägen. Dort werden im Stau des Himalayas die höchsten Regensummen auf der Erde erzielt.
Zwischen den Zugbahnen dieser Monsun-Depressionen, die entgegengesetzt zur Richtung des Südwest-Monsuns vom Golf von Bengalen nach Westen ziehen, und der südwestlichen Monsunströmung vom Indischen Ozean, bleibt das Hinterland in Süd- und Westindien im Lee (Windschatten) des Küstengebirges ganzjährig niederschlagsarm.
Der Indische Monsun ist jedoch mitunter sehr unzuverlässig. Oft genug verzögert sich das Einsetzen der Regenfälle, oder die Niederschläge fallen sehr gering aus.
P. Frankenberg, A. Siegmund, D. Volz, M. Schneider



Stichworte: Klima Luftströmung Monsun Monsun-Depression Niederschlag Regenzeit Südasien Südwest-Monsun Tiefdruckgebiet

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