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Asien – Wirtschaft (Übersicht)

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 106 Abb. 1
Diercke Karte Asien – Wirtschaft (Übersicht)

 
Asien – Wirtschaft (Übersicht)

Die Karte gibt einen Überblick über die wichtigsten Bergbau-, Industrie- und Dienstleistungsstandorte sowie über die Transport- und Verkehrswege in Asien.

Primärer Sektor
Der primäre Sektor (Bergbau) ist in Asien sehr ausgeprägt. Beispielsweise besitzt Indonesien bedeutende Zinnlagerstätten und Kasachstan umfangreiche Blei/Zink-Vorkommen. Die Volksrepublik China ist der weltweit größte Förderer von Steinkohle, Zink, Zinn, Eisen und Bauxit. Führend sind asiatische Länder in der Erdöl- und Erdgasförderung. Erdöl ist derzeit der wichtigste Rohstoff der modernen Industriegesellschaften und wird deshalb auch „Schwarzes Gold“ genannt. Die weltweit größten bekannten Reserven befinden sich auf der arabischen Halbinsel und in den umliegenden Regionen am persischen Golf. Das Königreich Saudi-Arabien verfügt über die umfangreichsten Ölfelder. Die flächenmäßig kleinen Emirate Kuwait und Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und das Königreich Bahrain zählen durch den Verkauf von Erdöl bei zugleich relativ geringer Bevölkerungszahl zu den reichsten Staaten der Erde. Auch in Westsibirien um Surgut stehen große Erdölraffinerien. Erdgas wird in ähnlichen Regionen gefördert: Zu den größten Ergasfeldern gehören das Nord-Feld in Katar und das Gasfeld Urengoi in Westsibirien. Die russischen Anlagen sind durch Erdöl- und Ergasleitungen mit Mitteleuropa verbunden. Dadurch ist Russland heute weltweit zweitgrößter Exporteur von Rohöl und weltweit größter Exporteur von Erdgas.

Sekundärer und Tertiärer Sektor
Im Bereich des sekundären Sektors (Industrie) befinden sich die Zentren der Textil- und Bekleidungsindustrie in Indien, Pakistan und China; außerdem in Japan, Südkorea und Taiwan. Diese drei Länder sind darüber hinaus spezialisiert auf die Eisen- und Stahlerzeugung, Metallverarbeitung und sind Zentren für die Elektro-, Chemie- und Kunststoffindustrie.
Der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) wird durch Dienstleistungszentren und Tourismusregionen abgebildet. Nur die wichtigsten Städte Asiens (Bombay, Jerusalem, Shanghai, Hongkong, Bangkok, Singapur, Tokio, Osaka, Seoul, Taipeh, Manila) sind als Dienstleistungszentren mit internationaler Bedeutung ausgewiesen. Hier liegt der Schwerpunkt auf Ost- und Südostasien.
Dienstleistungszentren mit überregionaler Bedeutung sind in ganz Asien sehr ungleichmäßig verteilt. So gibt es weite Räume, in denen die Dienstleistungszentren höchstens regionale Bedeutung erlangt haben (Kasachstan, Sibirien, Mongolei, Saudi-Arabien, Afghanistan, Pakistan, Usbekistan, Turkmenistan, Westchina).

Allgemein
Einziges hochindustrialisiertes Land Asiens ist Japan. Als wirtschaftlich besonders dynamisch gelten Südkorea und Taiwan. Die Mitgliedstaaten der ASEAN (Association of South East Asian Nations: Indonesien, Malaysia, Philippinen, Kambodscha, Laos, Myanmar, Singapur Thailand, Brunei, Vietnam) beschlossen im September 2009, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum nach europäischem Vorbild zu gründen.
Eine Sonderstellung hat die Volksrepublik China. Öffentliche und ausländische Investitionen ermöglichten den Aufbau einer „sozialistischen Marktwirtschaft“. Sie ist durch wirtschaftliche Liberalisierung unter Beibehaltung politischer und gesellschaftlicher Machtstrukturen (zum Teil autoritärer und undemokratischer Art) gekennzeichnet.
Dem relativ hohen Lebensstandard in Ländern wie Japan, Südkorea oder Singapur steht absolute Armut in Bangladesch, Nepal oder in Teilen Indiens gegenüber. Ländliche Gebiete sind in vielen Staaten unterversorgt, sodass ein Großteil der Bevölkerung in die Slums der Städte drängt.
J. Potschka



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