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Japan – Bevölkerung

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 109 Abb. 4
Diercke Karte Japan – Bevölkerung

 
Japan – Bevölkerung

Am dichtesten besiedelt ist in Japan die „Tokai-Sanyo-Region“, hier leben annähernd drei Viertel aller Japaner. Die Region erstreckt sich von Tokio bis nach Kitakyushu und wird auch als „Pacific Industrial Belt“ bezeichnet. Die auffällig ungleiche räumliche Verteilung der japanischen Bevölkerung wirft gravierende Probleme auf. Der Anteil der städtischen Bevölkerung beträgt derzeit 79 Prozent.

Siedlungsentwicklung
Nord-Kyushu und das Gebiet von Osaka-Kioto waren schon frühzeitig verstädtert und wirtschaftlich entwickelt. Die Region um Osaka-Kioto ist zugleich das historische Zentrum der japanischen Staatsentwicklung. Die japanische Pazifik-Küstenregion weist größere Ebenen und gute Naturhäfen auf. In dieser bevorzugt erschlossenen Region hat eine Konzentration der Wirtschaft und Bevölkerung stattgefunden – ein Prozess, der bis heute andauert. Der „Pacific Industrial Belt“ wächst immer mehr zu einer lückenlosen Stadtlandschaft zusammen, begünstigt durch das Hafenmolensystem (Industrieansiedlungen auf aufgeschüttetem Neuland).

evölkerungsverteilung
Der Norden Japans ist in weiten Teilen nur dünn besiedelt und weist lediglich zwei Millionenstädte auf. Die meisten der gut 127 Millionen Japaner (Stand 2010) leben überwiegend in den Siedlungskammern des östlichen und südöstlichen Pazifik-Küsten-Gebiets und des Inlandsee-Bereiches. Dort finden sich auf vergleichsweise engem Raum zehn der zwölf japanischen Millionenstädte. Tokio selbst zählt rund acht Millionen Einwohner. In der etwa 13 000 km² großen Kanto-Ebene, dem Einzugsbereich der Hauptstadt Tokio, leben heute bereits über 30 Millionen Menschen. Die Gründe für den „Stadtsog“ in Japan sind, wie in zahlreichen anderen Ländern auch, die besseren Berufs- und Bildungsmöglichkeiten, die höheren Löhne und eine vielfältige Auswahl an Freizeiteinrichtungen.

Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur
Betrachtet man die japanische Gesellschaft hinsichtlich ihrer Altersstruktur und demographischen Entwicklung, zeigen sich erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zu Deutschland. Sowohl in Japan als auch in der BRD gestaltet sich der Altersaufbau in Form einer „Urne“. Diese Urnenform ist typisch für eine überalterte und tendenziell schrumpfende Gesellschaft. Der Unterschied zwischen beiden Ländern ist, dass dieser Prozess in Japan schon etwas weiter fortgeschritten ist. Bereits im Jahre 2000 gab es in Japan mehr über 65-Jährige (17,2 Prozent) als unter 15-Jährige (14,6 Prozent). Dieser Trend der Überalterung wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen: 2025 werden die unter 15-Jährigen nach den gegenwärtigen Vorausberechnungen nur noch 12,5 Prozent der Bevölkerung stellen, während der Anteil der über 65-Jährigen auf 29,1 Prozent steigen wird.
H. Wüst, U. M. Buchheim, S. Lemke



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