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Entdeckungsreisen und koloniale Eroberungen (15. Jahrhundert bis Mitte 17. Jahrhundert)

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 168 Abb. 5
Diercke Karte Entdeckungsreisen und koloniale Eroberungen (15. Jahrhundert bis Mitte 17. Jahrhundert)

 
Entdeckungsreisen und koloniale Eroberungen (15. Jahrhundert bis Mitte 17. Jahrhundert)

Entdeckungs- und Eroberungsfahrten gehörten schon immer zu den faszinierenden Geschichten der Seefahrt. In der Karte sind die wichtigsten Entdeckungsfahrten der europäischen Länder von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis in das 17. Jahrhundert hinein dargestellt. Ein besonderer, oftmals vernachlässigter Bereich ist das Vordringen Russlands in Nordasien, das bisher kaum als koloniale Eroberung angesehen wurde. Neben den wichtigsten Entdeckungsfahrten enthält die Karte die bedeutendsten Kolonialmächte des 16. und 17. Jahrhunderts sowie sonstige bestimmende Mächte in Europa und Asien.

Entdeckungsreisen und Handel
Eine der wesentlichen Antriebskräfte für die Entdeckungen kam aus dem Handelsleben. Bis ins 15. Jahrhundert gab es einen funktionierenden Fernhandel zwischen den europäischen Seestädten und Asien. Durch das wachsende Osmanische Reich wurde dieser Fernhandel jedoch unterbrochen. Dadurch kam es vor allem im Bereich der Gewürze zu einem großen Preisanstieg.
Die ersten Anstrengungen zu Entdeckungsfahrten gingen vor allem von den iberischen Mächten Spanien und Portugal aus, während Italien und auch Deutschland wegen der starken inneren Zersplitterung kaum auf Entdeckungsreisen gehen konnten. Die Spanier und Portugiesen führte es über den Seeweg vor allem nach Mittel- und Südamerika. Der bekannteste Entdeckungsreisende ist Kolumbus, der zwar unter spanischer Flagge segelte, jedoch italienischer Abstammung war. Spätere Entdeckungsfahrten der großen Kolonialmächte führten die Engländer, Spanier und auch die Niederländer bis nach Südostasien und Australien. Vor allem in Australien wollte sich jedoch bis ins 18. Jahrhundert keiner der Entdecker niederlassen. Sie wurden von der unwirtschaftlichen natürlichen Umgebung abgeschreckt.

Kolonialreiche des 15. bis 17. Jahrhunderts
Während die Spanier im 15. und 16. Jahrhundert vor allem Mittelamerika und die Westküste Südamerikas besetzten, hielten sich die Portugiesen vor allem in Brasilien auf. Die Grenze zwischen den beiden Kolonialmächten wurde 1494 erstmals vertraglich festgehalten, im so genannten „Vertrag von Tordesillas“.
Nordamerika wurde erst Anfang des 17. Jahrhunderts von den Engländern und Franzosen besiedelt. Die englische Krone hielt sich vor allem an der Ostküste der heutigen USA auf, während die Franzosen sich vom kanadischen Quebec aus weiter ausbreiteten.
In Asien bestanden – neben dem mächtigen Osmanischen Reich – das große zusammenhängende Herrschaftsgebiet der Persier, das Mogulreich und das chinesische Reich.
F. Forster, M. Schneider



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