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Fleischproduktion / Fischfang

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 181 Abb. 4
Diercke Karte Fleischproduktion / Fischfang

 
Fleischproduktion / Fischfang

Der internationale Handel, der alle bewohnten Kontinente miteinander verbindet, belegt, dass die Globalisierung längst auch die weltweite Fleischproduktion erfasst hat. Ähnliches gilt für die Fischerei, die von einigen Fischfangnationen wie China, Peru, Indien und Japan angeführt wird. Die wichtigsten europäischen Fischfangnationen sind Norwegen und Russland.

Nationale Anteile an der Fleischproduktion
China ist mit Abstand der größte Fleischproduzent, obwohl in diesem Land der durchschnittliche jährliche Fleischkonsum pro Kopf geringer ist als in den meisten Industrieländern oder in Brasilien und Argentinien. Mit knapp 50 Millionen Tonnen Schweinefleisch pro Jahr deckt China etwa die Hälfte der weltweiten Schweinefleischerzeugung ab; hinzukommen bedeutende Mengen an Geflügel-, Kalb- und Rindfleisch. Der zweitgrößte Fleischproduzent sind die USA. Bei der Erzeugung von Kalb- und Rindfleisch sowie Geflügel liegen sie weltweit an erster Stelle, bei der Erzeugung von Schweinefleisch an zweiter Position. Der Drittplatzierte bei der Gesamterzeugung ist Brasilien, das bei Rind- und Kalbfleisch international an zweiter und bei Geflügel an dritter Stelle steht. Deutschland liegt mit jährlich weit unter sieben Millionen Tonnen produziertem Fleisch auf Platz vier.
Schafe finden sich vor allem in Erdregionen, die aufgrund ihrer naturräumlichen Bedingungen für die Aufzucht von Schweinen und Rindern eher ungeeignet sind, da sie robust und genügsam sind. Darüber hinaus sind Schafe – im Unterschied zum Allesfresser Schwein – keine Nahrungskonkurrenten des Menschen. Dies bedeutet vor allem für ärmliche Regionen einen großen Vorteil der Schafzucht. Die meisten Schafe finden sich in den südwestlichen Gebieten Asiens. Weitere größere Bestände gibt es in Europa und Australien, auf Neuseeland und in Afrika.

Die drohende Erschöpfung der Meere
Die Fischerei, die fast so alt ist wie die Menschheit selbst, hat sich in den letzten Jahrzehnten bedeutend verändert. Hierzu beigetragen haben vor allem der Einsatz hochmoderner Gerätschaften und industrielle Fangflotten. Heute gibt es im Bereich der Hochsee-, Küsten- und Binnenfischerei weit über drei Millionen technisch perfekt ausgerüstete Fangschiffe, die Jahr für Jahr Millionen Tonnen Fisch aus den Meeren holen. Etwa zwei Drittel des Fangs werden zu Tierfutter verarbeitet, ein Drittel wird für die menschliche Ernährung genutzt. Zudem werden nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO jährlich 30 Millionen Tonnen Fisch und andere Meerestiere als wirtschaftlich nutzloser „Beifang“ vernichtet. Aufgrund der weltweiten Überfischung sind die Bestände in vielen Regionen der Erde bereits stark gefährdet. Im Jahr 2006 wurden 52 Prozent aller Arten bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit ausgebeutet. Rund 17 Prozent aller Fischarten gelten inzwischen als überfischt und akut gefährdet, sieben Prozent sind bereits völlig erschöpft. Auch alle europäischen Küstengewässer sind schon lange überfischt.
K. Lückemeier, U. M. Buchheim



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