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Wirtschaftskraft

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 184 Abb. 2
Diercke Karte Wirtschaftskraft

 
Wirtschaftskraft

Zum Begriff „Bruttonationaleinkommen“
Bis 1999 wurde das Bruttonationaleinkommen (BNE) auch als Bruttosozialprodukt (BSP) bezeichnet. Das BNE dient als Einkommensindikator einer Volkswirtschaft, an dessen Höhe sich die Wirtschaftskraft eines Landes ablesen lässt. Unter dem BNE wird die Summe aller Einkommen aus Arbeit und Kapital verstanden, die von allen Bürgern eines Staates in einem festgelegten Zeitraum (meistens ein Kalenderjahr) erwirtschaftet wird.

Bruttonationaleinkommen im weltweiten Vergleich
Der Weltdurchschnitt des BNEs lag im Jahr 2008 bei 10 631 US-Dollar. Mit weniger als einem Fünftel dieses Wertes liegen die Einkommen zahlreicher afrikanischer und vereinzelter asiatischer Länder deutlich unterhalb des weltweiten Durchschnitteinkommens. Dagegen liegt das BNE mit über 20 000 US-Dollar in den meisten europäischen Staaten, in Nordamerika, in Australien und Neuseeland, in Japan und Südkorea sowie in einigen Ländern der arabischen Halbinsel deutlich oberhalb des Weltdurchschnitts. In den meisten Ländern Mittel- und Südamerikas sowie Asiens liegt das BNE im unteren und oberen mittleren Einkommensbereich.

Entwicklung des Bruttonationaleinkommens
Neben dem weltweiten Vergleich zeigt die Karte auch, dass sich das BNE im Laufe der Jahre ändert und keine gleichbleibende Größe ist– es kann steigen, sinken oder stagnieren. Bemerkenswert ist, dass einzelne afrikanische und asiatische Länder (z. B. Angola und China) im Jahr 2008 zwar nur untere mittlere Einkommen aufwiesen, diese sich aber in den Jahren 2000 bis 2008 um über 100 Prozent verändert hatten. Andererseits gibt es zahlreiche Länder mit hohen Einkommen, in denen das BNE im gleichen Zeitraum wesentlich weniger zunahm, stagnierte oder sogar abnahm (z. B. in europäischen Ländern wie Island, Luxemburg, Deutschland und Italien oder auch in Nordamerika).

Entwicklungshilfe
Zentrales Ziel von Entwicklungshilfe ist es, die großen wirtschaftlichen Unterschiede in der Welt auszugleichen. Die Entwicklungshilfe fließt von den so genannten Geberländern in die so genannten Nehmerländer. Ihre Höhe ist unter anderem abhängig von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Staaten, die sich am BNE bemisst. Unter Entwicklungshilfe im engeren Sinne wird die Gewährung von Nettoauszahlungen in Form von Zuschüssen und Krediten an ein Nehmerland verstanden, um dort die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand zu fördern. Die öffentliche Entwicklungshilfe umfasst aber neben der finanziellen Hilfe auch humanitäre Hilfsmaßnahmen in aktuellen Notsituationen. Hierzu zählen zum Beispiel die Beratung und Unterstützung auf technischem Gebiet durch Bereitstellung von Fachkräften und Material (etwa bei Naturkatastrophen).
Alle Geberländer gehören zur OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (siehe auch Erläuterungen zur Karte 186.1 „Wirtschaftsbündnisse und Kommunikation“). Als Nehmerländer gelten insbesondere zahlreiche afrikanische Staaten.
K. Heyden, U. M. Buchheim



Stichworte: BNE Bruttonationaleinkommen Entwicklungshilfe Erde OECD Wirtschaftskraft

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