Die Welt online entdecken
 
 

Sachsen – Bevölkerungsveränderung zwischen 1990 und 2010

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 24 Abb. 2
Diercke Karte Sachsen – Bevölkerungsveränderung zwischen 1990 und 2010

 
Sachsen – Bevölkerungsveränderung zwischen 1990 und 2010

Die Bevölkerungsentwicklung, also der demographische Wandel, zeichnet sich in vielen Regionen Deutschlands durch eine Abnahme und Überalterung der Bevölkerung aus. In Sachsen ist diese Entwicklung in nahezu allen Landesteilen erkennbar.
Besonders viele Menschen hat es infolge der Suburbanisierung nach der Wende ins Leipziger und Dresdener Umland gezogen. Dort hat die Bevölkerung zwischen 1990 und 2010 um zehn bis über 20 Prozent zugenommen. Dies widerspricht auf ganzer Linie der generellen demographischen Entwicklung in Sachsen. In allen Landesteilen Sachsen hat die Einwohnerzahl in den letzten 20 Jahren nämlich abgenommen. Regionen mit einem Bevölkerungsschwund von über 20 Prozent sind überall in Sachsen verteilt.

Chemnitz: Bevölkerungsabnahme durch Strukturwandel
Darunter fallen auch große Teile des Umlandes von Chemnitz. Obwohl die ehemalige Industriehochburg den Kern der „Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau“ bildet, hat auch hier der wirtschaftliche Strukturwandel nach der Wende seine Spuren hinterlassen. In nahezu allen Regionen um die Stadt hat die Bevölkerung innerhalb der vergangenen 20 Jahre abgenommen. Am schlimmsten ist es innerhalb eines Radius von 10 km. Obwohl der Wirtschaftsraum Chemnitz-Zwickau ein bedeutender Wirtschaftsraum der östlichen Bundesländer ist, liegt die dortige Abnahme bei mehr als 20 Prozent.
Klar erkennbar ist, dass es viele Bewohner von Sachsen seit 1990 in die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg gezogen hat. Über 250 000 Menschen haben seitdem ihren dauerhaften Wohnsitz nach Bayern verlagert. In Baden-Württemberg sind es knapp 200 000. Die Zuzügler kommen in erster Linie aus den benachbarten östlichen Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Von den westlich gelegenen Bundesländern gehören einzig Niedersachsen und Bremen dazu.

Die Abnahme in Sachsen schreitet voran
Eine andere Erklärung für den fast generellen Rückgang ist die Zahl der Geburten. Seit 1990 werden in Sachsen weniger Kinder geboren. Zwischen 1990 und 2006 kamen beinahe 400 000 weniger Kinder auf die Welt als dies im vorherigen Zeitraum der Fall gewesen war.
Die Abnahme der Bevölkerung schreitet voran. Im Jahr 1990 lebten in Sachsen noch rund 4,9 Millionen Menschen. Anfang 2006 waren es bereits knapp 640 000 Einwohner weniger. Schreitet diese Entwicklung weiter voran, könnten es im Jahr 2020 noch einmal durchschnittlich 350 000 weniger Menschen sein, die in Sachsen ihren Hauptwohnsitz haben. Lediglich Leipzig und Dresden könnten aus dieser Entwicklung als Gewinner hervorgehen.
J. Seibel



Stichworte: Abwanderung Bevölkerung Bevölkerungsabnahme Bevölkerungsentwicklung Dresden Leipzig Ostdeutschland Sachsen

Kartenrahmen in Google Maps

Sehen sie sich den Kartenrahmen in Google Maps an. Klicken sie hier


Kontakt / Impressum | Datenschutzhinweis