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Integrierte Landwirtschaft am Niederrhein – Schweinebetrieb mit Biogasanlage

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 41 Abb. 3
Diercke Karte Integrierte Landwirtschaft am Niederrhein – Schweinebetrieb mit Biogasanlage

 
Integrierte Landwirtschaft am Niederrhein – Schweinebetrieb mit Biogasanlage

Der Geerhof am Niederrhein erzeugt seine eigene Energie mit Biogas. In der auf dem Hof gelegenen Biogasanlage können rund 500 KW (Kilowatt) Energie produziert werden. Dazu wird eigene Biomasse verwendet, jedoch zum Teil auch hinzugekauft.

Biogasanlage – Funktion und Nutzen
Zu der Biogasanlage gehören ein Fermenter zur Erzeugung von Methangas, Vorrats- und Mischbehälter sowie ein Nachgär- und Endlagerbehälter. Im Fermenter wird die Biomasse, die aus nicht mehr verwendbarem Getreide, Mais sowie Rüben und Gülle besteht, in Methangas umgewandelt. Das Getreide des Schweinemastbetriebs wird dabei selbst angebaut. Es entsteht Biogas. Biogas bildet sich immer dann, wenn organisches Material unter sauerstoffarmen Bedingungen zersetzt wird. Die Umwandlung erfolgt bei 47 °C. Das Methangas wird anschließend in kleinen Biogas-Kraftwerken verbrannt. Die dabei entstehende Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Auf diese Weise entstehen jährlich rund 4,3 Millionen kWh (Kilowattstunden) Strom. Dies bedeutet genug Energie für etwa 1200 Haushalte.
Die bei der Umwandlung in Biogas freigesetzte Wärme wird gleichzeitig für die Beheizung der Ferkelstallungen verwendet. Rund 2500 Schweine werden jährlich zur Schlachtung verkauft.
Die Reststoffe bzw. der Gärrest aus dem Gärprozess werden als hochwertiger Dünger eingesetzt. So können ungefähr 120 Kilogramm Stickstoff eingespart werden. Diese Menge käme sonst bei der normalen Düngung dazu.
Die Abwärme des Biogasmotors wird zum Trocknen von Holzpellets, Spaltholz und Getreide für den Verkauf eingesetzt. Die restliche Wärme sorgt für die Beheizung der Wohnhäuser und der Ställe.
Dennoch ist der Hof vom Zukauf von Material nicht völlig losgelöst. So reichen allein die Gülle der Schweine und das Getreide für die Biogaserzeugung nicht aus. Daher wird zusätzlich Rindergülle und anderes Schadgetreide in die Biogasanlage eingebracht. Zudem müssen jährlich bestimmte Mengen an Schweinefutter und Saatgut eingekauft werden, um die Produktion am Laufen zu halten.
J. Seibel, S. Lemke



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