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Europa – Bevölkerungsveränderung

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 70 Abb. 3
Diercke Karte Europa – Bevölkerungsveränderung

 
Europa – Bevölkerungsveränderung

In Europa ist die Wachstumsrate der Bevölkerung insgesamt gering. Nur wenige Länder in Europa verzeichnen eine Zunahme ihrer Bevölkerung. Viele der südost-, ost- und mitteleuropäischen Länder zeigen dagegen eine stagnierende (gleichbleibende) oder sogar negative Entwicklung, also einen Rückgang der Bevölkerung. Generell gilt, dass die Bevölkerung in fast allen europäischen Ländern altert. Einerseits, weil die Lebenserwartung zunimmt, während andererseits die Zahl der Geburten abnimmt. Beide Faktoren zusammen beschreiben eine natürliche Bevölkerungsveränderung.
Dass die Menschen immer älter werden verdeutlicht die steigende Lebenserwartung: In Europa liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen bei 82 Jahren (1990: 78,5 Jahre), die von Männern bei 75,8 Jahren (1990: 71,9 Jahre).
Lediglich die Länder Irland, Island, Albanien und die Türkei können eine deutliche Zunahme von mehr als 0,5 Prozent hinsichtlich der natürlichen Bevölkerungsveränderung verzeichnen.
Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien haben zwar in den Jahren 2005 bis 2009 mehr als eine Million Menschen hinzugewonnen. Hier liegt die Ursache jedoch nicht bei einem Anstieg der Geburtenrate bzw. der natürlichen Bevölkerungsveränderung. Stattdessen zeichnen sich diese Länder durch hohe Einwanderungszahlen aus anderen Ländern aus. Die größten Bevölkerungsverluste musste die Ukraine hinnehmen. Vor allem nach dem Beitritt in die Europäische Union im Jahr 2007 nutzten viele Ukrainer die Gelegenheit und wanderten in wirtschaftlich stärkere Länder aus. In den meisten anderen Staaten hat sich die natürliche Bevölkerungszahl in den Jahren 2005 bis 2009 nicht oder kaum verändert.

Irland als „Gewinner“, Deutschland als „Verlierer“
Ein genereller Zuwachs der Bevölkerung in Europa liegt auch in Irland, allen skandinavischen Staaten, den Benluxländern Niederlande und Belgien sowie der Schweiz, Österreich, Portugal, der Tschechischen Republik und dem Kosovo vor. Die stärkste Zunahme gibt es in Irland, da hier gleichzeitig das natürliche Bevölkerungswachstum über 0,5 Prozent liegt. Bezogen auf die Bevölkerungsveränderung insgesamt liegen Norwegen, Schweden, die Niederlande und Belgien mit einer Zunahme von 0,2 bis 1 Mio. Einwohnern auf einer Ebene mit Irland.
Mit einer Bevölkerungsabnahme von mehr als einer Million gehört neben der Ukraine auch Russland zu den Ländern mit den höchsten Verlusten in Europa. Dies betrifft auch eine Abnahme der natürlichen Bevölkerungszahl um mehr als 0,3 Prozent. In Deutschland sieht es nur wenig besser aus. Das Land in der Mitte Europas wies zwischen 2005 und 2009 eine natürliche Abnahme der Bevölkerung von 0,3 Prozent und einen allgemeinen Rückgang der Bevölkerung von 0,2 bis 1 Mio. Menschen auf. Mit dieser Entwicklung steht Deutschland im Vergleich mit anderen west- und zentraleuropäischen Staaten allein da.
J. Seibel, M. Schneider



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