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Südliches Europa (Mittelmeerraum) – Wirtschaft und Tourismus

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 92 Abb. 1
Diercke Karte Südliches Europa (Mittelmeerraum) – Wirtschaft und Tourismus

 
Südliches Europa (Mittelmeerraum) – Wirtschaft und Tourismus

Am Mittelmeer lassen sich vier recht unterschiedliche Wirtschaftsräume unterscheiden: die wirtschaftlich relativ starken EU-Länder, die Transformationsstaaten Südosteuropas, die arabischen Staaten Westasiens und die Entwicklungsländer Nordafrikas. Transformationsstaaten befinden sich in der problematischen Übergangphase zwischen sozialistischer Planwirtschaft und freier Marktwirtschaft. Die Türkei vermittelt zwischen dem islamischen Westasien einerseits und Europa andererseits.

Die EU-Länder
Der wirtschaftlich stärkste Teilraum mit Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland ist Teil der Europäischen Union (EU). Allerdings bestehen in diesem Raum erhebliche wirtschaftliche Unterschiede. Vor allem in Italien besteht ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Das heißt, der Süden ist sehr viel ärmer als der Norden.
In Südwesteuropa lagern nur wenige Rohstoffe, obwohl verschiedene Industrie-Regionen (besonders in Nordspanien) den Bodenschätzen ihre Entstehung verdanken. Das Beispiel des Stahlwerkes in Tarent (Italien) ist typisch für den Versuch, mithilfe staatlicher Großindustrien die Entwicklung in Süditalien voran zu treiben.
Von großer Wichtigkeit ist noch immer die Textil- und Bekleidungsindustrie. Aufgrund der hohen Arbeitskosten sind besonders Italien und Frankreich gezwungen, durch hohe Qualität wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Konkurrenz aus Ländern wie Indien oder Bangladesch ist sehr groß, da hier die Arbeiter nur einen Bruchteil des Lohns wie in Europa verdienen.
Die Kraftfahrzeugproduktion bedeutet zumindest für Italien, Frankreich und Spanien eine wichtige Wachstums- und Exportindustrie. Die Luft- und Raumfahrt als eindeutige Hightech-Branche hat zudem in Frankreich stark an Bedeutung gewonnen.
Die Küsten des gesamten Mittelmeerraums sind bedeutende Tourismusregionen.

Südosteuropa und Türkei
Die Länder der Region befinden sich in sehr unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Situationen. An das EU-Mitglied Griechenland grenzt mit Albanien eines der ärmsten Länder Europas. Die Türkei, die als Beitrittskandidat darauf wartet, in die EU aufgenommen zu werden, nimmt eine Mittlerstellung zwischen der westlich geprägten EU und der arabischen Welt ein. Innerhalb der Türkei fallen erhebliche West-Ost-Unterschiede und die Konzentration der Standorte auf die Küsten des Schwarzen Meeres und des Mittelmeeres auf. Das Inland wird wirtschaftlich kaum genutzt. Die Erschließung der Küsten für den Tourismus ist allerdings weit fortgeschritten.

Nordafrika
Die Netze der Erdöl- und Erdgasleitungen in Nordafrika und die zahlreichen Symbole für Erdöllagerstätten und -raffinerien sowie die chemische Industrie an der Küste Nordafrikas lassen die hohe Bedeutung dieser Wirtschaftszweige für die Volkswirtschaft vor allem von Algerien und Libyen, aber auch von Tunesien und Ägypten erahnen. Der Tourismus spielt in Marokko, Tunesien und Ägypten aber ebenfalls eine große Rolle.
M. Schrader, E. Thomale, E. Astor, M. Schneider



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