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Thüringen – Landwirtschaft

aus 978-3-14-100271-3 auf Seite 17 Abb. 5
Diercke Karte Thüringen – Landwirtschaft

 
Thüringen – Landwirtschaft

Die natürlichen Bedingungen Thüringens sind für die landwirtschaftliche Produktion überwiegend gut. Die Schwarzerde im Thüringer Becken zählt zu den fruchtbarsten Böden Europas. Das Thüringer Becken ist aufgrund seiner ebenen Oberflächengestalt sehr gut für eine ackerbauliche Nutzung geschaffen. Auf den tieferen Abschnitten des bergigen Thüringer Waldes überwiegt dagegen die Weidewirtschaft.
Wie in ganz Deutschland hat die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft (Agrarsektor) in Thüringen in den letzten Jahren abgenommen. Nach der Wiedervereinigung haben zwei Drittel der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verloren.

Pflanzliche Produktion
Thüringen weist eine starke Ausrichtung auf den Anbau von Früchten auf, die für den Verzehr bestimmt sind. Dazu gehören zum Beispiel Getreide, Obst und Gemüse. Etwa zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche entfallen auf Ackerland. Mehr als die Hälfte des Ackerlandes wird mit Getreide bestellt. Wiederum über zwei Drittel des Getreideanbaus entfällt auf Winterweizen und Wintergerste.
Auf den fruchtbaren Schwarzböden des Thüringer Beckens werden überwiegend Weizen und Zuckerrüben, Obst und Gemüse angebaut. Auf mittleren und armen Böden erfolgt dagegen der Anbau von Roggen, Kartoffeln und Futtermitteln. In Hanglagen entlang der Flüsse Saale und Unstrut, etwa um Naumburg, finden sich auch Weinbaugebiete.
Der Thüringer Wald und sein Vorland werden aufgrund der Höhenlage und der Hangneigung überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Weitere kleinere Forste finden sich vereinzelt im Thüringer Becken.

Viehhaltung
Größere zusammenhängende Weideflächen gibt es lediglich westlich des Thüringer Waldes. Dort überwiegt, wie auch in der Region um Gera, die Rinderhaltung. Von den 355 900 Rindern im Jahr 2008 waren 115 800 Milchkühe. Hinzu kommen im Thüringer Becken Schweine- und Hühnerzuchtbetriebe.

Betriebsstrukturen
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Thüringen sind recht groß. Viele Betriebe weisen eine Größe um 40 Hektar auf. Allerdings liegt die Größe der Betriebe nur wenig über dem Bundesdurchschnitt von etwa 33 Hektarn. Dennoch entfallen etwa 400 000 Hektar der rund 794 000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche auf Betriebe mit Flächen von 1000 Hektarn und mehr. Ursache dafür ist, dass die meisten der heutigen Betriebe aus den großen Staatsbetrieben der DDR entstanden sind. Knapp 40 Prozent der Betriebe verfügen dagegen über eine Betriebsfläche von weniger als zehn Hektarn. Diese oft im Nebenerwerb geführten Betriebe nehmen lediglich etwa ein Prozent der gesamten Betriebsfläche ein.
H. Kiegel, M. Schneider



Stichworte: Ackerbau Agarsektor Betriebsstruktur Forstwirtschaft Gemüseanbau Landwirtschaft Obstanbau Schwarzboden Thüringen Viehhaltung Viehwirtschaft Weinbau


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