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Baden-Württemberg - Landwirtschaft

aus 978-3-14-100260-7 auf Seite 18 Abb. 1
Diercke Karte Baden-Württemberg - Landwirtschaft

 
Baden-Württemberg - Landwirtschaft

Weite Teile Baden-Württembergs eignen sich aufgrund ihres Mittelgebirgscharakters hervorragend für die Viehwirtschaft. Dagegen findet in den Tallagen mit ihrem günstigen Klima bevorzugt intensiver Ackerbau statt. Traditionell bedeutsam ist der Anbau von Sonderkulturen, insbesondere von Obst und Wein. Die Obstanlagen und Rebflächen nehmen zusammen 45 000 Hektar ein; das sind immerhin 3,1 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Baden-Württemberg. Mit fast 40 Prozent Waldfläche ist Baden-Württemberg zudem eines der waldreichsten Bundesländer.

Ackerbau, Sonderkulturen und Forstwirtschaft
Im Jahr 2009 dienten 58 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Baden-Württembergs als Ackerland. Rund 66 Prozent der Ackerlandflächen wurden mit Getreide bestellt, davon mehr als drei Viertel mit Weizen und Gerste. Regionale Schwerpunkte des Ackerbaus sind der Kraichgau und das Neckartal, das Bauland und die Hohenloher Ebene, das Oberrheinische Tiefland sowie das Bodenseegebiet.
Die aus Löss entwickelten Böden des Kraichgaus und des Neckartals zählen zu den fruchtbarsten Böden Deutschlands. Hier werden neben Getreide und Zuckerrüben auch Sonderkulturen wie Wein und Obst angebaut. Der Wein- und Obstbau hat einen weiteren Schwerpunkt im Oberrheinischen Tiefland am Fuß des Schwarzwaldes und am Kaiserstuhl. Entlang des klimabegünstigten Oberrheins finden sich außerdem Anbaugebiete von Spargel und Tabak. In der Bodenseeregion wird neben Wein und Obst auch Hopfen angebaut.
Die höheren Lagen der Mittelgebirge werden vor allem forstwirtschaftlich genutzt.

Viehhaltung
Im Jahr 2009 bestanden 38 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Baden-Württembergs aus Dauergrünland. Die regionalen Schwerpunkte der Rinderwirtschaft liegen in Oberschwaben und östlich von Stuttgart. Von den rund 1 Mio. Rindern im Jahr 2009 waren 358 000 Milchkühe. Die Schwerpunkte der Schweinehaltung liegen im Raum Ulm und in der Hohenloher Ebene. 2009 umfasste der Schweinbestand Baden-Württembergs 2,1 Mio. Tiere. Die Hühnerzucht konzentriert sich insbesondere im Bauland und in der Hohenloher Ebene. Nennenswert ist auch die Schafhaltung, etwa im südlichen Schwarzwald und in den nördlichen Ausläufern der Schwäbischen Alb. 2009 wurden in Baden-Württemberg insgesamt knapp 283 000 Schafe erfasst.

Nahrungs- und Genussmittelindustrie
Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hat ihre Schwerpunkte in der Nähe der jeweiligen Produktionsstandorte. In allen Weinbaugebieten befinden sich Großkellereien. Der Südosten Baden-Württembergs bildet den Schwerpunkt der Milchverarbeitung.

Strukturwandel
Wie in ganz Deutschland hat die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft in Baden-Württemberg in den letzten Jahrzehnten abgenommen. So waren 2009 in Baden-Württemberg nur etwa 1,8 Prozent aller Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei beschäftigt. Aufgrund des starken Wandels in der Landwirtschaft sind in den letzten Jahrzehnten viele kleinere Betriebe moderneren Betrieben mit großen Ackerflächen oder Viehbeständen gewichen.
H. Kiegel, S. Lemke



Stichworte: Ackerbau Baden-Württemberg Genussmittelindustrie Grünland Landwirtschaft Nahrungsmittelindustrie Obstanbau primärer Sektor Sonderkultur Viehhaltung Viehzucht Weinbau


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