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Ostasien – Wirtschaft

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 112 Abb. 3
Diercke Karte Ostasien – Wirtschaft

 
Ostasien – Wirtschaft

Japan, Südkorea und Taiwan
In Japan liegen sehr viele Industriestandorte. In Ostasien ist Japan das am dichtesten mit Industrie ausgestattete Land. In der Stahlproduktion, dem Schiff- und Kraftfahrzeugbau, in der chemischen und elektrotechnischen Industrie zählt Japan sogar zu den führenden Industriestaaten der Erde.
Die industrielle Entwicklung in Taiwan begann mit der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie. Dieser Industriezweig ist sehr arbeitsintensiv, das heißt, dass sehr viele Menschen einen Arbeitsplatz in dieser Industriebranche fanden. Ab 1960 wurde die Leichtindustrie zur Herstellung von Konsumgütern aufgebaut. Konsumgüter sind Produkte die direkt genutzt werden (z. B. Spielzeug) und nicht mehr in einem anderen Industriezweig weiter verarbeitet werden müssen. Die hergestellten Produkte eignen sich sehr gut für den Export. Ab 1970 wurden zudem die Stahl-, Maschinen- und Fahrzeugindustrie sowie die elektronische und chemische Industrie aufgebaut. Rohstoffe, auch Erdöl oder Kohle, sind kaum vorhanden.
Südkorea ist ähnlich wie Taiwan von natürlicher Rohstoffarmut geprägt. Seit Beginn der 1970er-Jahre wurden dennoch die Stahlerzeugung, der Schiffbau, die Petrochemie (Erzeugung chemischer Stoffe auf der Grundlage von Erdöl), die Automobilindustrie und der Maschinenbau ausgeweitet. Seit der ersten Hälfte der 1980er-Jahre wendet sich das Land stärker der Elektronik und der Biotechnologie zu. Diese Industriezweige erfordern einen hohen Kapitaleinsatz und umfangreiches Wissen.
Südkorea und Taiwan durchlaufen eine ähnliche industrielle Entwicklung wie einst Japan. Beide Länder übernahmen immer wieder Industriezweige, die in Japan ihren Höhepunkt überschritten hatten. In den 1960er- und 1970er-Jahren setzten Taiwan und Südkorea auf die in Japan schon zurückgehende Textilindustrie und auf Teilbereiche der Unterhaltungselektronik (z. B. Bildschirme). Heute macht Südkorea den Japanern auf dem amerikanischen Markt mit Automobilen, Stahl und Computern Konkurrenz.

China und Hongkong
Chinas anhaltendes Wirtschaftswachstum, die hohen Exporte und der riesige Binnenmarkt machten das Land zu einer der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Erde. Seit der Öffnung Chinas für den Weltmarkt haben die Sonderwirtschaftszonen an der Küste und die 1984 eingerichteten „offenen Küstenstädte“ das schnellste wirtschaftliche Wachstum erlebt. In Sonderwirtschaftszonen müssen Unternehmen weniger Steuern zahlen. Zudem wird es neuen Unternehmen besonders leicht gemacht sich in diesen Zonen niederzulassen. Der Staat versucht so, die Wirtschaft in diesen Zonen besonders zu fördern.
Hongkong ist das führende Finanzzentrum des asiatisch-pazifischen Raumes. Durch den Status als Sonderverwaltungszone ist Hongkong weitgehend unabhängig von China. Vor den USA und Japan ist Hongkong zudem der wichtigste Handelspartner Chinas.

Nordkorea
Das abgeschottete Nordkorea kann als relativ industrialisiert gelten. Der Bergbau setzte bereits unter japanischer Besatzung (Anfang des 20. Jahrhunderts) ein. Nach der Gründung des Staates Nordkorea wurden Textilindustrie, Maschinenbau und Petrochemie aufgebaut. Durch die Abschottung gegenüber anderen Ländern (es gibt kaum Außenhandel) zeigen sich immer mehr Probleme. So kam es schon zu Versorgungsengpässen bei Energie und Rohstoffen.
W. Taubmann, M. Schneider



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