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aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 14 Abb. 1
Diercke Karte

 

Mitten in Brandenburg liegt Deutschlands Hauptstadt Berlin, die ein eigenes Bundesland bildet. Der Verdichtungsraum, also der Raum, der ähnlich wie Berlin selbst besonders viele Einwohner und Arbeitsplätze aufweist, erstreckt sich weit über die Grenzen der Metropole (Großstadt) hinaus. Dazu zählen unter anderem die Städte Oranienburg, Falkensee und vor allem die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Das unmittelbare Umland Berlins wird „Speckgürtel“ genannt. Viele Bewohner des Speckgürtels pendeln jeden Tag zwischen Berlin und den Vororten und ziehen so großen Nutzen aus dem großen Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen in der Hauptstadt. Auch der von Berlin und Brandenburg gemeinsam geplante neue Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) liegt außerhalb in Schönefeld im Landkreis Dahme-Spreewald. Weitere Zentren in Nord-Brandenburg sind Frankfurt (Oder) an der Grenze zu Polen und Brandenburg an der Havel.

Eiszeitlandschaft
Während der letzten beiden Eiszeiten war Brandenburg von gewaltigen Eismassen und Gletschern bedeckt. Diese prägten das Aussehen der heutigen Landschaft. Zahlreiche Urstromtäler durchzogen die Region. Urstromtäler bildeten sich durch das nach den Eiszeiten parallel zum Eisrand bis in Meer abfließende Wasser der schmelzenden Gletscher. Im Gebiet des Havellandes trafen das Thorn-Eberswalder und das Warschau-Berliner Urstromtal aufeinander. Aus den moorigen Flusstälern (Niederungen) ragen einzelne trockene Grundmoränenplatten (Nauener Platte) auf. Als Grundmoräne wird das an der Unterseite schmelzender Gletscher abgelagerte Material, wie zum Beispiel Lehm, bezeichnet. Diese Hügel werden landwirtschaftlich genutzt oder tragen Kiefernwälder. Im Norden heißen die Erhöhungen der Grundmoränen „Ländchen“ (Bellin). Im Nordosten hat die Havel große seenartige Erweiterungen gebildet. Zudem ist das Havelland für den Obst- und Gemüsebau bekannt. Zentrum des Obstanbaus ist Werder (Havel), das mit seinem Baumblütenfest Ende April zahlreiche Besucher anlockt.

Wasser im Überfluss
Brandenburg ist nicht nur das Bundesland mit der längsten Sonnenscheindauer, sondern auch das gewässerreichste. Ein Großteil der Fließgewässer ist allerdings künstlich angelegt beziehungsweise als Kanal ausgebaut. Ein umfangreiches Wasserstraßennetz verknüpft die größten Flüsse Elbe, Havel, Spree und Oder.
Zu den wichtigsten Wasserstraßen gehört der Havel-Oder-Kanal, der von Berlin über Oranienburg bis zur Oder an der deutsch-polnischen Grenze führt. Weitere wichtige Kanäle sind der Oder-Spree-Kanal und der Elbe-Havel-Kanal. Andere Kanäle dienten der Trockenlegung der von Überschwemmungen bedrohten, sumpfigen Landschaften (z. B. der Oderbruch). Diese Kanäle wurden zum großen Teil bereits im 18. Jahrhundert angelegt.
E. Astor, M. Schneider



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