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Temperaturen im Januar

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 146 Abb. 1
Diercke Karte Temperaturen im Januar

 
Temperaturen im Januar

Durch seine Erstreckung von über 80° nördlicher Breite bis fast 60° südlicher Breite dehnt sich Amerika über alle Klimazonen der Erde aus. Im Norden erstreckt sich Amerika über den Polarkreis hinaus in die subpolare und polare Zone. Weiter südlich umfasst es im Bereich von Nordamerika die Zone der mittleren Breiten und die Subtropen. Entlang des Äquators erstrecken sich über weite Teile Mittel- und Südamerikas die Tropen. Weiter südlich schließt sich dann die Zone der Subtropen und der mittleren Breiten der Südhalbkugel an.

Nordamerika
In Nordamerika wird die Witterung das ganze Jahr über durch den Austausch polarer und tropischer Luftmassen geprägt. Insbesondere durch die Nord-Süd-Erstreckung der Rocky Mountains entlang der Westküste werden Luftströmungen entlang der Längenkreise, das heißt in meridionaler Richtung, geleitet. Dieser direkte Austausch feuchtwarmer Luftmassen aus Äquatornähe und kalter Luftmassen aus den polaren Regionen führt zum Teil zu extremen Witterungserscheinungen. So haben Blizzards und Northers in Nordamerika im Januar bzw. im Winter äußerst kaltes Wetter zur Folge. Die Kaltlufteinbrüche aus dem Norden sind meist mit hohen Windgeschwindigkeiten und Schneefällen verbunden. Die Blizzards reichen dabei oft bis nach Florida, der Einflussbereich der Northers reicht sogar bis nach Zentralmexiko.
Diese Kaltluftvorstöße schlagen sich neben der raschen Auskühlung des Inlandes auch in der Temperaturverteilung im Januar nieder. Im Osten der Kordillere sind die Temperaturlinien (Isothermen) zum Teil stark nach Süden ausgebuchtet. Durch die küstenparallelen Gebirge im Westen und Osten des Kontinents beschränkt sich der wärmende Einfluss des Meeres nur auf einen schmalen Küstenstreifen.

Südamerika
In Südamerika treten ebenfalls Kaltlufteinbrüche aus den Polarregionen auf. Sie werden dort als Pamperos bezeichnet. Abgesehen von diesen Kaltlufteinbrüchen zeichnet sich in den jahreszeitlichen Temperaturveränderungen deutlich der Übergang von den tropischen Tageszeitenklimaten zu den außertropischen Jahreszeitenklimaten ab. Während in den äquatornahen tropischen Bereichen die Temperaturen im Sommer und Winter annährend gleich bleiben, zeigen sich dort im Tagesablauf mitunter erhebliche Temperaturunterschiede. Mit zunehmender geographischer Breite (die geographische Breite wird durch die Breitenkreise angegeben) nehmen die jahreszeitlichen Temperatur-Unterschiede zu.
Wesentlich auffälliger als die Temperatur-Unterschiede in Nord-Süd-Richtung ist die Abnahme der Temperatur mit zunehmender Höhe. Das frostfreie Tiefland wird in Südamerika als „Tierra caliente“ (Jahresdurchschnittstemperatur von über 22 °C) und „Tierra templada“ (Jahresdurchschnittstemperatur 16 bis 22 °C) bezeichnet. Im Bereich des Äquators reichen die völlig frostfreien Räume bis zu einer Höhe von etwa 2500 Metern. Je weiter man in Richtung der Pole kommt, desto niedriger ist die Grenze, in denen kein Frost auftritt.
Bei Jahresdurchschnittstemperaturen von 6 bis 16 °C treten im Bereich der „Tierra fria“ bereits regelmäßig Fröste auf. In einer Höhe von etwa 3500 Metern wird in den Anden die Zone der „Tierra helada“ mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 0 bis 6 °C erreicht. Die Zahl der Tage mit Frost und Eis steigt stark an. Die „Tierra nevada“ kennzeichnet den Bereich ewigen Schnees und beginnt in den feuchten inneren Tropen bei etwa 5000 Metern.
A. Siegmund, M. Schneider



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