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Panamakanal – Verbindung der Weltmeere

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 151 Abb. 2
Diercke Karte Panamakanal – Verbindung der Weltmeere

 
Panamakanal – Verbindung der Weltmeere

Panamá erstreckt sich mit einer Fläche von 75 517 km² über den schmalsten Teil der mittelamerikanischen Landbrücke. Das Staatsgebiet wird vom Panamakanal in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Seit 1914 stellt der künstliche Schifffahrtsweg eine Verbindung zwischen dem Atlantischen und den Pazifischen Ozean her. Im Vergleich zur Seeroute um Kap Hoorn, der Südspitze Südamerikas, verkürzt der Panamakanal den Seeweg von New York nach Los Angeles um fast 8000 Seemeilen bzw. 15 000 Kilometer. Durchschnittlich 14 000 Schiffe durchqueren jedes Jahr den Kanal. Die Durchfahrt dauert ungefähr zwölf Stunden. Der Panamakanal ist nach dem Suezkanal in Ägypten der wichtigste Schifffahrtsweg der Welt.

Der Kanal
Die Fahrrinne des Panamakanals ist 81,6 Kilometer lang, hat eine Tiefe von 14,3 Metern und eine Breite von mindestens 152,4 Metern. Drei Schleusenanlagen – Miraflores, Pedro Miguel und Gatun – ermöglichen den Schiffen bei der Überquerung des Kontinents zwischen Colón und Panama-Stadt die Überwindung von 26 Metern Höhenunterschied.
Die Größe der 305 Meter langen und 33,5 Meter breiten Schleusen waren lange Zeit Maßstab für den Bau der Schiffe auf den Weltmeeren: Alle Schiffe wurden nur so groß gebaut, dass sie noch durch den Panamakanal passten. Derzeit können zwei Schiffe der so genannten Panamax-Klasse (Breite: 32 Meter, Länge: 294 Meter, Tiefgang: 12 Meter) den Kanal im Gegenverkehr gleichzeitig durchqueren. Für den Betrieb der Schleusenanlagen wurden der Miraflores-See und der 426 km² große Gatunsee aufgestaut. Der Kanal wird ausschließlich von Süßwasser gespeist, das beim Entleeren der Schleusen ins Meer gespült wird. Daher muss in Dürrejahren die Zahl der durchfahrenden Schiffe stark begrenzt werden. Rund 8000 Menschen sorgen 24 Stunden pro Tag für den reibungslosen Betrieb des Panamakanals.
Für die Wirtschaft in Panamá sind der Kanal und die mit ihm verbundenen Dienstleistungen sehr wichtig. Die Gebühren für die Kanalpassage decken einen Großteil des Staatshaushaltes.

Geschichte des Kanalbaus
Der Gedanke für den Kanalbau entstand bereits im 16. Jahrhundert. Auch vor dem Bau des Kanals war die Landenge von Panamá eine vielgenutzte Abkürzung. Zunächst erfolgte der Personen- und Gütertransport mit Mauleseln. Ab 1855 wurden die Maulesel durch die Eisenbahn ersetzt. Ab 1879 begann man mit dem Kanalbau. Doch bereits zehn Jahre später musste der Gründer der Baugesellschaft (Ferdinand de Lesseps) Bankrott anmelden. Auch die Nachfolgegesellschaft scheiterte 1899 an finanziellen Schwierigkeiten.
Daraufhin erwarben die USA von den Franzosen 1901 das alleinige Recht zur Fertigstellung des Kanals. Die USA unterstützten schließlich die Loslösung Panamás von Kolumbien. Im Gegenzug gewährte die neu gegründete Republik Panamá den USA das unbegrenzte Nutzungsrecht für das Gebiet, in dem der Kanal gebaut wurde.
Am 15. August 1914 wurde der Panamakanal eröffnet. Bei dem Bau des bis dahin größten und teuersten Bauwerks der Welt verloren rund 25 000 Arbeiter durch Tropenkrankheiten und Unfälle ihr Leben.
Zum 1. Januar 2000 ging die Kanalzone von den USA wieder vollständig auf Panamá über. Inzwischen stößt der Panamakanal an seine Auslastungsgrenzen. 2006 wurde daher der Ausbau der Wasserstraße beschlossen.
U. Kleinelümern, M. Schneider, S. Lemke



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