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Südpolargebiet (Antarktis)

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 167 Abb. 2
Diercke Karte Südpolargebiet (Antarktis)

 
Südpolargebiet (Antarktis)

Das Südpolarmeer, das die Antarktis umgibt, wird von den südlichen Teilen des Pazifischen, Indischen und Atlantischen Ozeans gebildet. Der Kontinent Antarktis (auch Antarktika) ist von einer Zone umgeben, in der das kalte antarktische Wasser unter wärmere, in den Tropen aufgeheizten Wassermassen absinkt: Die so genannte antarktischen Konvergenz.

Klima und Lebensraum
Die Ausdehnung des Meereises im Südpolarmeer schwank stark je nach Jahreszeit. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt an der Südpolstation Wostock in 3420 Metern Höhe minus 55 °C (siehe Klimadiagramm). Im Juli 1983 wurde hier mit minus 89,2 °C ein Kälte-Weltrekord gemessen.
Anders als am Nordpol gibt es am Südpol mächtiges Inlandeis, das in eine Höhe von bis zu 4300 Metern über dem Meeresspiegel aufragt. Das Eis bedeckt die Inseln der Antarktis. Nur einzelne Gebirgszüge wie das Transantarktische Gebirge durchdringen das Eis. Die höchste Erhebung in der Antarktis ist der Mount Vinson mit 4897 Metern.
Trotz der für Menschen lebensfeindlichen Bedingungen sind die Küsten und das Meer der Lebensraum für wie Wale, Robben, Pinguine, Fische und Krill (winzige Krebse). Auch Rohstoffe sind an vielen Stellen gefunden worden, doch ihre Ausbeutung wäre, obwohl technisch möglich, gegenwärtig noch zu teuer und ist (zunächst bis ins Jahr 2042) verboten.
Das Inlandeis ist die wichtigste Süßwasserlagerstätte der Erde. Eisberge, die aus der Antarktis abtreiben, könnten zur Süßwassergewinnung genutzt werden. Technische Entwicklungen zum Transport der Eisberge wurden bereits versuchsweise erprobt.

Erforschung und Schutz
Die Erforschung der Antarktis wird durch den 1959 abgeschlossenen SCAR-Vertrag (Scientific Commitee on Antarctic Research; Antarktisvertrag) geregelt. Der Vertrag wurde zunächst von zwölf Staaten unterzeichnet und 1991 verlängert. Von den inzwischen 46 beigetretenen Mitgliedsländern dürfen 28, darunter auch Deutschland, eine Forschungsstation errichten. 1964 traten erste Vereinbarungen über die Erhaltung der antarktischen Tier- und Pflanzenwelt in Kraft. 1978 wurden die Verträge zum Schutz der Robben unterzeichnet. 1988 kam es zu einer vorläufigen Vereinbarung zur Erkundung der Rohstoffe unter Beachtung des Umweltschutzes. 1992 wurde die Nutzung mineralischer Rohstoffe mit Ausnahme für wissenschaftliche Zwecke vorerst verboten und der Status der Antarktis als Naturreservat für zunächst 50 Jahre festgeschrieben.
Aufgrund des rücksichtslosen Walfangs in der Antarktis seit dem 19. Jahrhundert wurde 1932 die Internationale Walfang-Kommission (IWC) gegründet. Die IWC soll den Bestand der Meeressäuger durch sichernde Fangquoten regeln. Noch in den 1960er-Jahren wurden jährlich bis zu 40 000 Wale gefangen. Ab 1965 wurden die vom Aussterben bedrohten Arten unter Schutz gestellt. Heute ist der kommerzielle Walfang, mit Ausnahme von Zwergwalen, verboten. Erlaubt ist jedoch weiterhin der Walfang zu „wissenschaftlichen Zwecken“.
Die Sowjetunion und Japan legten gegen das Walfangverbot Widerspruch ein. Zwischen 1985 und 1986 erlegten die Japaner noch 1941 Minkwale, die Sowjetunion sogar 3028. Beide Länder stellten die Jagd nach1987/88 zunächst ein. Allerdings hat Japan inzwischen den Fang – offiziell nur „zu wissenschaftlichen Zwecken“ – wieder aufgenommen. Japan ist damit – neben Norwegen – das einzige Land der Erde, das den Walfang weiterführt. Norwegen fängt im Nordatlantik jährlich knapp 400 Wale. 1994 wurde rund um die Antarktis ein 21 Millionen Quadratkilometer großes Walschutzgebiet eingerichtet.
V. Hochschild, M. Schneider, S. Lemke



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