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Landwirtschaft

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 18 Abb. 1
Diercke Karte Landwirtschaft

 
Landwirtschaft

Die eiszeitliche Überprägung der Landschaft bestimmt die natürlichen Voraussetzungen Brandenburgs und Berlins für die landwirtschaftliche Nutzung. Im südlichen Brandenburg überwiegen bei den Böden Podsole, im Norden Parabraunerden. Podsole gehören zwar eher zu den ertragsarmen Böden; mit einer gleichmäßigen Düngung können sie aber gut ackerbaulich genutzt werden. Die meisten Parabraunerden haben dagegen sehr gute ackerbauliche Eigenschaften. Im Havelland und im Spreewald treten Moorböden auf, welche kaum für die Landwirtschaft genutzt werden können. Die überwiegend ebene Oberflächengestalt ist sehr gut für eine ackerbauliche Nutzung geeignet.

Pflanzliche Produktion
Rund 78 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brandenburgs und Berlins sind Ackerland. Die Ackerflächen liegen auf mittleren und armen Böden auf Rodungsflächen (abgeholzte Wälder) zwischen den Wäldern Brandenburgs. Von den etwa eine Million Hektar Ackerland waren 2007 fast 500 000 Hektar mit Getreide bestanden. 201 000 Hektar entfielen auf Futterpflanzen, rund 149 000 Hektar auf Ölpflanzen. Die zunehmende Bedeutung von Rapspflanzen ist auf die Züchtung besonderer Rapssorten sowie auf die europäische Agrarpolitik zurückzuführen, die auch auf Stilllegungsflächen den Anbau von Raps für die Produktion von Biodiesel erlaubt.
Im näheren Umland von Berlin erfolgt der Gemüse- und Obstanbau. Weitere regionale Schwerpunkte des Gemüseanbaus sind der Oderbruch und der Spreewald. Die Bedeutung des Gemüseanbaus hat in den letzten Jahren stark zugenommen: 2008 wurden in Brandenburg 6404 Hektar Gemüse angebaut, zehn Jahre zuvor waren es noch 62 Prozent weniger. Auf fast der Hälfte der Gemüsefläche wird Spargel angebaut.

Viehhaltung
In der Viehwirtschaft dominiert die Rinderhaltung. 2008 gab es fast 589 000 Rinder, davon rund 167 000 Milchkühe. Die regionalen Schwerpunkte der Rinderwirtschaft liegen südöstlich und nordwestlich von Berlin. Östlich von Berlin sowie bei Cottbus erfolgt Schweinehaltung. Mit einem Bestand von fast 900 000 Truthühnern liegt Brandenburg im bundesweiten Vergleich an dritter Stelle. Mehr als ein Drittel der Betriebe verfügen über 10 000 und mehr Truthühner. Im Havelland und in der Uckermark gibt es darüber hinaus Pferdewirtschaft.

Betriebsstrukturen
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Brandenburg weisen eine durchschnittliche Betriebsgröße von etwa 63 Hektarn auf. Diese Betriebsgröße liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von ungefähr 33 Hektarn. Ursache dafür ist die Entstehung der heutigen Betriebe aus den großen Staatsbetrieben der DDR. Fast 48 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche entfällt auf Großbetriebe mit mehr als 1000 Hektarn.
2007 wurden lediglich knapp 35 Prozent der Betriebe von Haupterwerbslandwirten geführt; auf sie entfallen allerdings 76 Prozent aller Betriebsflächen.

Nahrungs- und Genussmittelindustrie
Betriebe der Milchverarbeitung finden sich in der Uckermark, in der Prignitz, in Berlin sowie in Elsterwerda. Hinzu kommen einzelne Standorte der Fleischverarbeitung und der Obst- und Gemüseverarbeitung. In Berlin und in Frankfurt (Oder) gibt es mehrere Großbrauereien.
H. Kiegel, M. Schneider



Stichworte: Ackerfläche Agrarstruktur Berlin Brandenburg Fleischwirtschaft Gemüseanbau Großbetrieb Landwirtschaft Obstanbau Sonderkultur Viehhaltung Viehwirtschaft

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