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Bevölkerungsentwicklung

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 182 Abb. 2
Diercke Karte Bevölkerungsentwicklung

 
Bevölkerungsentwicklung

Die Weltkarte gibt einen Überblick über das unterschiedliche Ausmaß des natürlichen Bevölkerungswachstums in den verschiedenen Staaten und Regionen der Erde. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ergibt sich aus der Differenz der beiden Faktoren Geburten- und Sterberate. Wobei positive Werte ein Bevölkerungswachstum, Nullwerte eine Bevölkerungsstagnation und negative Werte eine Bevölkerungsabnahme anzeigen.

Natürliche Bevölkerungsentwicklung
Auffällig ist der Unterschied zwischen den Industrieländern mit niedrigen Geburten- und Sterberaten und den Entwicklungsländern mit hohen Geburten- und Sterberaten. In den Industrieländern liegen beide Raten dicht beieinander. Aus diesem Grund ergibt sich entweder nur ein geringer Bevölkerungsanstieg oder eine Stagnation (Entwicklungsstillstand), teilweise sogar ein Rückgang der Bevölkerungszahl. Letzteres trifft unter anderem auf Deutschland zu, wo die Sterberate vor allem aufgrund der verbesserten medizinischen Versorgung zwar gesunken ist, die Geburtenrate aber noch stärker fällt.
In den Entwicklungsländern ist das Wachstum hingegen relativ stark. Hier übersteigt die Zahl der Geburten deutlich die der Sterbefälle. Die für die Entwicklungsländer dargestellte Bevölkerungsentwicklung wird auf dem afrikanischen Kontinent am deutlichsten sichtbar.

Migrationen (Wanderungen)
Die eingedruckten Zahlen, die das jährliche Wachstum eines Staates wiedergeben, schließen die internationalen Wanderungen ein. Dabei sind Migrationen aus wirtschaftsschwachen in wirtschaftsstärkere Gebiete sowie Flüchtlingsbewegungen, die häufig jedoch zeitweilig sind, hervorzuheben. In einzelnen Industrieländern wie Schweden bestimmt die Migration das Bevölkerungswachstum stärker als das natürliche Wachstum. Ansonsten wird die mittel- bis längerfristige Bevölkerungsentwicklung eines Staates überwiegend von der Entwicklung der Geburten- und Sterbeziffern beeinflusst. Die Zahlen vermitteln ein Bild, wie räumlich unterschiedlich eine Bevölkerung tatsächlich wächst. Hieraus können gegebenenfalls wirtschaftliche und gesellschaftliche Handlungsnotwendigkeiten abgeleitet werden.

Die Ertragsfähigkeit der Erde
Die Bevölkerungsentwicklung kann in einem Zusammenhang mit dem Problem des Nahrungsspielraums beziehungsweise der Ertragsfähigkeit der Erde gesehen werden. Dahinter steht die Frage, wie viele Menschen die Erde theoretisch ernähren kann. Nach dem letzten Welternährungsbericht der Vereinten Nationen wäre die Menschheit jedoch bereits mit dem heutigen Entwicklungsstand in der Lage, mehr als das Doppelte der gegenwärtigen Weltbevölkerung zu ernähren. Das Problem ist demnach weniger ein tatsächlicher Mangel an Nahrungsmitteln als vielmehr eine extrem ungleiche Verteilung von Nahrungsmitteln.
H.-J. Kolb, U. M. Buchheim



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