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Wirtschaft und Verkehr

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 20 Abb. 1
Diercke Karte Wirtschaft und Verkehr

 
Wirtschaft und Verkehr

Die beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg sind in vielerlei Hinsicht Gegenpole, so auch bei ihren Wirtschaftsstrukturen. Mit der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam ist Berlin zu einem Ballungsraum verschmolzen. Das restliche Brandenburg wird von kleinen Städten und Gemeinden dominiert. Insgesamt leben dort nur rund 2,5 Millionen Menschen – also fast eine Million weniger als in Berlin. Die zentrale Stellung Berlins erkennt man auch an den Verkehrsachsen. Die sechs Autobahnen gehen strahlenförmig von Berlin aus, das zusätzlich von einer Ringautobahn umschlossen wird. Auch die Flughäfen der Region liegen in Berlin.

Wirtschaftsstruktur
Das Bruttoinlandsprodukt Brandenburgs beträgt etwa zwei Drittel des BIPs von Berlin. Dies zeigt sich auch bei der Verteilung der Wirtschaftsstandorte. In Berlin und Potsdam findet sich eine geballte Zahl von Dienstleistungsunternehmen, bei denen Verwaltung, Universitäten und Hochschulen sowie Medienunternehmen einen Hauptanteil haben.
Aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer Entfernung von Berlin sind die Städte Brandenburgs (außer Potsdam) in diesen Bereichen schlecht aufgestellt. Lediglich Cottbus mit 103 000 Einwohnern und Frankfurt/Oder mit 62 000 Einwohnern sind weitere Universitätsstandorte. Auch Senftenberg mit seinen 28 000 Einwohnern hat eine Hochschule. Brandenburg an der Havel (73 000) und Eberswalde (41 000) sind Industriestandorte mit Betrieben des Maschinenbaus, der Eisen- und Stahlerzeugung sowie der Eisen- und Metallverarbeitung. Die Eisen- und Stahlindustrie spielt auch in Eisenhüttenstadt die führende Rolle. An die Tradition des Eisenhüttenkombinats schließt heute ein vom global führenden Stahlriesen ArcelorMittal betriebenes Hüttenwerk an, in dem 3000 Menschen beschäftigt sind.
Auf dem Gebiet der Energieträger und Energieversorgung setzt Brandenburg drei Schwerpunkte: Das Niederlausitzer Braunkohlenrevier nahe Cottbus zählt zu den drei großen Revieren in Deutschland. Die dort abgebaute Kohle wird in den umliegenden Wärmekraftwerken eingesetzt. Die Stadt Schwedt, unmittelbar an der Grenze zu Polen, ist Standort einer Erdölraffinerie, die rund ein Zehntel der deutschen Kapazität verarbeitet. Sie liegt unmittelbar an der aus Russland über Weißrussland und Polen führenden Pipeline und ist darüber hinaus mit den Standorten Rostock im Norden und Leuna in Sachsen-Anhalt vernetzt. Das innovativste Feld der Energieerzeugung wird von der Windenergie abgedeckt. Ende 2009 standen mehr als 2400 Windenergieanlagen in Brandenburg, das damit hinter Niedersachsen den zweiten Rang bei den deutschen Bundesländern einnahm und 38 Prozent seines Stromverbrauchs mit der Windkraft deckt.
D. Falk, J. Potschka



Stichworte: Berlin Brandenburg Bruttoinlandsprodukt Dienstleistung Energieerzeugung Industrie Wirtschaft

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