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Berlin – Flughäfen 2008 bis 2013

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 21 Abb. 3
Diercke Karte Berlin – Flughäfen 2008 bis 2013

 
Berlin – Flughäfen 2008 bis 2013

Tempelhof, Tegel und Schönefeld
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Berlin drei Flughäfen. Dies ist historisch bedingt. Der innerstädtische Flughafen Tempelhof (THF) nahm seinen Betrieb als einer der ersten deutschen Verkehrsflughäfen bereits 1923 auf. Nach dem 2. Weltkrieg 1945 geriet er unter die Kontrolle der USA. Der Flughafen spielte 1948 eine zentrale Rolle, als die sowjetische Armee die Straßen und Eisenbahnverbindungen nach West-Berlin sperrte. Die Alliierten versorgten die Stadt mit einer „Luftbrücke“ mittels Flugzeugen.
Anlässlich der Luftbrücke nahm der Flughafen Berlin-Tegel (TXL) im Norden der Stadt mit der damals längsten Rollbahn in Europa seinen vorläufigen Betrieb auf. Er entwickelte sich seit den 1960er-Jahren zum wichtigsten Flughafen in Berlin, weil in Tempelhof die verhältnismäßig kurze Start- und Landebahn für die neu aufkommenden Düsenflugzeuge ein Problem darstellte.
1947 begann die sowjetische Militärverwaltung in Deutschland mit dem Ausbau des außerhalb der Stadtgrenzen gelegenen Flughafen Berlin-Schönefeld (SXF) zum zivil genutzten Flughafen. Er wurde bis zur Wende mehrmals ausgebaut und damit zum Zentralflughafen der DDR. Von hier aus wurden einige Ziele in Osteuropa angeflogen, die Tempelhof und Tegel nicht bedienten.
2007 wurden auf allen drei Flughäfen 20 Millionen Passagiere abgefertigt. Damit lag Berlin als Flughafendrehscheibe nach Frankfurt am Main (53,9 Mio.) und München (33,9 Mio.) an dritter Position in Deutschland.

Großprojekt BBI und Kritik
Das Bauprojekt „Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI)“ auf dem Gebiet des bisherigen Flughafen Schönefeld soll im Juni 2012 abgeschlossen sein. Zeitgleich wird Tegel seine Pforten schließen. Von Tempelhof war bereits im Oktober 2008 das letzte Charterflugzeug gestartet. Der Flughafen Tegel ist deutlich überlastet. Er hat nur eine Kapazität von 9,5 Millionen Passagieren jährlich, transportiert jedoch mehr als 16 Millionen Fluggästen. Der neue Flughafen BBI soll 24 bis 27 Millionen Fluggästen im Jahr abfertigen können.
Es gab und gibt jedoch auch viel Kritik am Großprojekt BBI. Moniert wurde unter anderem, dass das stadtferne Schönefeld nicht der optimale Standort sei und dass Tempelhof als zentraler Flughafen auch für kleine Maschinen geschlossen werden sollte. Einige Anwohner klagten gegen die erwartete Zunahme des Fluglärms. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Klagen ab, machte dem BBI jedoch verschärfte Auflagen zum Lärmschutz, erklärte die geplante Nachtflugregelung für rechtswidrig und untersagte den Nachtflugbetrieb zwischen Mitternacht und 5 Uhr. Die Deutsche Flugsicherung veröffentlichte im September 2010 neue geplante Abflugrouten für den BBI. Gegen diese neuen Routen haben sich bereits Anwohner zu Bürgerinitiativen zusammengeschlossen.
D. Falk, J. Potschka



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