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aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 22 Abb. 1
Diercke Karte

 

Als eigenes Bundesland, größte Stadt und Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist Berlin das unumstrittene Zentrum in seiner Region beziehungsweise im weiteren Umland (angrenzendes Brandenburg).
Erschlossen wird Berlin durch den Ring der Autobahn A 10, von dem Autobahnen nach ganz Deutschland abgehen. Ebenfalls ringförmig angelegt ist die Bahnstrecke, von der viele Strecken sternförmig ins Umland führen.

Entwicklung der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg
Vor rund einem Jahrhundert zählte Berlin zu Europas führenden Industriestandorten. Dafür verantwortlich waren unter anderem der Maschinenbauer Borsig, der Chemiekonzern Schering sowie Siemens und AEG als Vertreter der Elektroindustrie. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs veränderten die Wirtschaftsstruktur grundlegend: In der DDR wurden Traditionsbetriebe verstaatlicht, andere wanderten nach Westen ab – das bekannteste Beispiel ist Siemens, das in Bayern seinen neuen Hauptsitz aufbaute. Auch der Westen der Stadt verlor durch seine getrennte Lage zum Hinterland seine Standortvorteile. Westberlin lag mitten in der DDR, gehörte aber zur BRD.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands knüpfte Berlin nicht an die alte Tradition als Industrie-Metropole an. Stattdessen folgte eine ausgeprägte Entwicklung zum Dienstleistungszentrum. Heute sind mehr als 80 Prozent der Berliner Unternehmen Dienstleiter. Da die Branche nicht sehr beschäftigungsintensiv ist (es werden nur wenige Arbeitskräfte gebraucht), arbeiten nur knapp über 40 Prozent der Erwerbstätigen in diesem (tertiären) Sektor.

Wirtschaftsstruktur heute
In der Karte sind in Berlins Mitte die Signaturen für „TV, Presse, Medien“ sowie „Universität, Hochschule“ und „Verwaltung“ verzeichnet. Die großen Fernsehsender, wie ZDF oder ARD, unterhalten zumindest ein Hauptstadtstudio, außerdem haben der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und das Fernsehen der Deutschen Welle ihre Sitze in Berlin. In der Stadt befinden sich zahlreiche Hochschulen, von denen die Freie Universität, die Humboldt-Universität, die Technische Universität und die Universität der Künste zu den bekanntesten gehören. In den fünf größten Unternehmen Berlins waren Ende 2007 allein rund 70 000 Menschen beschäftigt: Deutsche Bahn (18 900), Charité Universitätsmedizin (14 000), Vivantes Netzwerk für Gesundheit (13 500), Siemens (12 000) und Berliner Verkehrsbetriebe (11 300).
Berlin wird außerdem durch den Sitz der Landes- und Bundesregierung geprägt und sucht Anschluss an die Bereiche Forschung, Entwicklung und Technologie. Dafür wird unter anderem Adlershof im Südosten der Stadt immer weiter zu einem der größten Technologiestandorte des Kontinents ausgebaut.
Industrie und verarbeitendes Gewerbe spielen bei Berlins Beschäftigtenzahlen nach wie vor eine Rolle. Besonders die Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik und chemische Industrie bieten nach wie vor zahlreiche Arbeitsplätze.
Ein gegensätzliches Bild zeigt sich in Berlins Umland. Einzig Potsdam hat sich als Verwaltungs-, Service- und Medienzentrum etabliert. Im nordöstlichen Landkreis Barnim sowie südlich der Stadtgrenze Berlins und im westlichen Havelland wird dagegen Landwirtschaft betrieben. Überregional bedeutend ist das Obstanbaugebiet bei Werder westlich von Potsdam.
D. Falk, M. Schneider, S. Lemke



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