Herkunft Die Karte zeigt den Bevölkerungsanteil der Ausländer in den Stadtteilen von Berlin und der näheren Umgebung. Im Juni 2010 waren über 450 000 ausländische Bürger mit Hauptwohnung in Berlin gemeldet. Der Ausländeranteil liegt damit bei 13,5 Prozent. 31,9 Prozent der gemeldeten Ausländer stammen aus Staaten der Europäischen Union. Die meisten kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, vor allem aus Serbien (10,3 Prozent) und Polen (9 Prozent). Die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Berlin bilden türkische Staatsangehörige mit 105 671 Personen (23,3 Prozent aller Ausländer). Ihre Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent zurückgegangen. Eine weitere große Gruppe bilden Bürger mit Herkunft aus der Russischen Föderation (8,2 Prozent). Darüber hinaus sind auch Italiener, Franzosen, US-Amerikaner und Vietnamesen sehr häufig in Berlin anzutreffen. Geschichte und Struktur Bereits kurz nach dem Eintreffen der ersten Gastarbeiter in den 1960er-Jahren kam es zu einer räumlichen Konzentration in bestimmten Bereichen des Stadtgebietes von West-Berlin. Kleinere Ausländerwohngebiete entstanden in den industriedurchsetzten Teilen der Bezirke Reinickendorf, Spandau und Tempelhof. Eine zunehmende Konzentration begann sich in den Mietskasernengebieten der Bezirke Kreuzberg, Wedding, Tiergarten und Schöneberg zu bilden. Seit der Mitte der 1980er-Jahre sind mehr als die Hälfte aller Grundschüler in Kreuzberg und Wedding Ausländer. Die höchsten Ausländeranteile verzeichnen die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg mit über 30 Prozent. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf und in Tempelhof-Schöneberg leben verhältnismäßig viele Ausländer. Dagegen hatten die Bezirke Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf die niedrigsten Ausländerquoten mit größtenteils unter 2,5 Prozent. Grundsätzlich leben im Osten Berlins deutlich weniger Ausländer, was historisch bedingt ist. Denn der Ausländeranteil der Bevölkerung der DDR war sehr gering. Auch im umliegenden Brandenburg leben vergleichsweise wenig Ausländer: Die Quote beträgt fast überall unter fünf Prozent. J. Potschka
|