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Physische Übersicht

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 34 Abb. 1
Diercke Karte Physische Übersicht

 
Physische Übersicht

Überblick über die Großlandschaften – nördlicher Teil
Zur Nordseeküste zählen die Inseln, Halligen (kleine hügelartige Inseln), das Watt, die Marschen (flache, eingedeichte Landschaft auf Meeresspiegelniveau) und die großen Flussmündungen. Die Landschaft wurde einerseits geprägt durch die Absenkung des Nordseebeckens seit dem Tertiär (Beginn vor etwa 65 Mio. Jahren; vgl. Grafik 87.3 „Erdzeitalter“). Im darauf folgenden Quartär wurde Norddeutschland mehrfach mit Eis bedeckt. Nach den Eiszeiten stieg der Meeresspiegel an, sodass heute mehrere Gebiete unterhalb des Meeresspiegels liegen.
Die Ostseeküste umfasst sehr unterschiedliche Küstenformen mit Förden (schmale Meeresbuchten), Buchten, Ausgleichsküste, Bodden (Landzungen) und Haff (vom offenen Meer abgetrennter Teil des Meeres), die alle ihre Grundgestalt während der Eiszeiten und durch den nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieg erhalten haben.
Die Landschaften des Norddeutschen Tieflandes – zwischen der Küste und den Mittelgebirgen – wurden ebenfalls während der Eiszeiten geformt. Mächtige Gletscherzungen schoben während der letzten Eiszeit große Massen aus Schutt und Gestein auf, die Endmoränen. Hinter den Moränen bildeten sich große Abflussrinnen, die so genannten Urstromtäler, in denen das Schmelzwasser der Gletscher abfloss. Sie sind, wie die zahlreichen Seen im Kartenbild zeigen, sehr gewässerreich.

Überblick über die Großlandschaften – mittlerer Teil
Die deutschen Mittelgebirge bestehen aus mehreren größeren Gebirgszügen, die sich in eine Vielzahl kleinerer Berge aufteilen. Das Rheinische Schiefergebirge im Westen umfasst zum Beispiel Eifel, Hunsrück, Taunus, Westerwald, Bergisches Land und Sauerland. Weitere markante Mittelgebirge sind Harz, Rhön, Thüringer Wald und Erzgebirge. Im Süden begrenzen Schwäbische Alb, Fränkische Alb und Bayerischer Wald die deutschen Mittelgebirge. Die höchsten Erhebungen sind der 1493 Meter hohe Feldberg im Schwarzwald und der 1456 Meter hohe Große Arber im Bayerischen Wald. Zwischen den Mittelgebirgen spannen sich weite Beckenlandschaften wie das Thüringer Becken zwischen Harz und Thüringer Wald.
In einigen Regionen, wie zum Beispiel der Eifel, ist der Formenschatz der Gebirge auf vulkanische Aktivitäten zurückzuführen.

Überblick über die Großlandschaften – südlicher Teil
Im Süddeutschen Schichtstufenland, im Übergangsbereich zwischen Schwäbischer Alb und Fränkischer Alb, liegt das Nördlinger Ries. Die im Durchmesser etwa 25 Kilometer große Vertiefung entstand vor rund 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Meteoriten.
Als Alpenvorland wird in Deutschland der Raum zwischen dem nördlichen Alpenrand und der Schwäbischen Alb bzw. dem Bayerischen Wald bezeichnet. Der tiefste See der Region ist der Bodensee mit 252 Metern Tiefe. Die Lage der großen Seen markiert den Nordrand des Jungmoränengebietes. Die Alpen treten im Kartenbild durch die dunkelbraune Färbung hervor. Die Alpen sind das Ergebnis starker tektonischer Anhebungen. Intensive Abtragung (in Abhängigkeit vom Gestein) und glaziale Überformung gaben den Alpen ihr heutiges Aussehen.
M. Felsch, M. Schneider



Stichworte: Alpen Alpenvorland Deutschland Großlandschaft Mittelgebirge Norddeutsches Tiefland Nordseeküste Ostseeküste Physische Karte

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