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Temperaturen im Januar

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 60 Abb. 1
Diercke Karte Temperaturen im Januar

 
Temperaturen im Januar

Maritimes und kontinentales Klima
Das Klima Europas wird sehr stark vom Meer geprägt. Von West nach Ost, mit zunehmender Entfernung zum Atlantik, ändert sich daher das Klima in Europa. Im Westen Europas ist das Klima maritim geprägt, das heißt, dass der Einfluss des Meeres sehr groß ist. Je weiter man nach Osten kommt, desto kontinentaler wird das Klima: Der Einfluss des Meeres wird immer geringer, je weiter man in den Kontinent hineinkommt (Zunahme der Kontinentalität). Ein maritimes Klima zeichnet sich dadurch aus, dass die Temperaturschwankungen im Jahr eher gering ausfallen. In einem hochkontinentalen Klima sind die jährlichen Temperaturschwankungen dagegen groß – typisch sind kalte Winter und heiße Sommer.

Einfluss der Sonnenstrahlung
Im Januar erkennt man die Unterschiede zwischen kontinentalem und maritimem Klima sehr gut. Der Winter an den Küsten ist im Gegensatz zu den weiter im Osten liegenden Regionen sehr mild. Selten fallen die Temperaturen hier unter Null Grad. Der Grund für diesen Unterschied ist, dass durch die in den Wintermonaten tief stehende Sonne die Strahlungsbilanz überwiegend negativ ist. Das heißt, dass mehr Strahlungsenergie (Wärmestrahlung) von der Erde ins Weltall abgegeben wird, als Sonnenstrahlung auf die Erde triff. Das Meer speichert jedoch einen großen Teil der Wärme, die es im Sommer aufgenommen hat. Im Winter kühlt das Meer daher nicht so schnell ab wie das Land. Die Wärme wird im Winter nach und nach abgegeben. Diese Wärmezufuhr vom Atlantik hat also eine wichtige Bedeutung für das Klima in Europa.

Einfluss des Windes
In Europa herrscht eine ausgeprägte Westwindlage – der Wind weht vorwiegend aus Westen. So führen die westlichen bis südwestlichen Windströmungen über Europa im Winter relativ milde, feuchte Luft vom Atlantik mit sich. Der maritime Einfluss ist dabei in Westeuropa am stärksten ausgeprägt. Mit zunehmender Entfernung vom Atlantik verliert sich die Wärme der Luftströmungen. Daher kommt die negative Strahlungsbilanz hier immer stärker zum Tragen. Die Temperaturen fallen durch die abnehmende Zufuhr milder Luftmassen von Westen auf deutlich unter Null Grad. Die 0-°C-Isotherme verläuft im Januar etwa auf einer Linie von Westskandinavien über Hamburg bis zu den Französischen Kalkalpen. Eine Isotherme ist eine Linie, auf dessen Höhe die gleiche Temperatur herrscht. Während die mittlere Januartemperatur im unmittelbaren Küstenbereich Westeuropas zumeist zwischen 5 und 10 °C liegt, fallen die Temperaturen in Nordosteuropa bis unter minus 15 °C. Dieser Unterschied lässt sich auch leicht in den abgebildeten Klimadiagrammen ablesen. Vergleicht man zum Beispiel Lissabon (Portugal, maritimes Klima) und Moskau (Russland, kontinentales Klima), wird der Temperaturunterschied im Winter sehr deutlich: In Moskau liegt die Temperatur im Januar bei minus 10 °C, während es in Lissabon etwa 11 °C warm ist.
P. Frankenberg, A. Siegmund, D. Volz, M. Schneider



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