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Brocken (Sachsen-Anhalt) – physisch

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 7 Abb. 4
Diercke Karte Brocken (Sachsen-Anhalt) – physisch

 
Brocken (Sachsen-Anhalt) – physisch

Lage
Der Brocken liegt im Mittelgebirge des Nationalparks Harz in Sachsen-Anhalt. Mit über 1140 Metern ist der Brocken der höchste Berg des Harzer Mittelgebirges. Bei guter Sicht kann man vom Gipfel des Brockens bis ins Weserbergland schauen. Der Berggipfel ist unter Wanderern ein beliebtes Ausflugsziel. Seit 1899 kann der Gipfel jedoch auch mithilfe der Brockenbahn erklommen werden.

Geologie
Der Brocken besteht fast vollständig aus hartem Granit, dem so genannten Brockengranit. Die Granitberge des Harzer Mittelgebirges entstanden vor etwa 300 Millionen Jahren und wandelten sich im Laufe der Zeit zu großen Blockhalden. Blockhalden sind grobe Schuttansammlungen mit Gesteinsbrocken aus Granit, die im Durchmesser größer als zwanzig Zentimeter sind. Die Blockhalden des Brockens bildeten sich unter den rauen klimatischen Bedingungen, die auf dem Gipfel des Berges herrschen. Vor allem die Frostsprengung spielt bei der Entstehung der Blockhalden des Brockens eine wichtige Rolle. Die Frostsprengung ist eine Art der physikalischen Verwitterung, bei der Wasser in Gesteinsspalten eindringt und gefriert. Durch die Ausdehnung des Wassers, wenn es zu Eis gefriert, wird das Gestein zersprengt.

Klima
Die Wetterbedingungen auf dem Gipfel des Brockens sind aufgrund seiner Lage im Norden Deutschlands und seiner Höhe sehr streng und mit den klimatischen Bedingungen der Alpen zu vergleichen. Der Gipfel des Brockens liegt oberhalb der Waldgrenze. Das heißt, dass auf den felsigen Böden des Berggipfels keine Bäume mehr wachsen können. Während des sehr langen Winters wird der Brocken durchgehend von einer geschlossenen Schneedecken bedeckt. Und selbst im Sommer sind die Temperaturen noch sehr niedrig und es herrschen immer wieder schwere Stürme auf dem Gipfel. Die Jahresdurchschnittstemperatur steigt nicht über 2,6 °C.

Nationalpark Harz
Der Brocken liegt inmitten des Nationalparks Harz. Der Nationalpark ist fast 25 000 Hektar groß. Im Jahr 2006 wurden die beiden Nationalparke Hochharz und Harz zu einem Nationalpark zusammengeschlossen. Auf der waldfreien Bergkuppe des Brockens wurde für Besucher des Nationalparks ein botanischer Garten angepflanzt, der mehr als 1800 Pflanzenarten aus dem Hochgebirge beherbergt. In dem botanischen Garten werden die seltenen und vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten geschützt und erhalten.
M. Schneider

M3: Vom Bild zur physischen Karte

Darstellung der Landhöhen
Auf einer physischen Karte wird, neben Siedlungsflächen, Verkehrswegen und Gewässern, das Relief der Erdoberfläche dargestellt. Auf dem Schrägluftbild (7.2) ist die Höhe der flachen Bergkuppe des Brockens im Nationalpark Hochharz gut zu sehen. Um die Höhenunterschiede des Reliefs auch in der physischen Karte erkennbar zu machen, werden Berge, Steilküsten, Senken und Täler mithilfe von Höhenlinien, farbigen Höhenschichten, einzelnen Höhenangaben und einer Schummerung dargestellt. Als Schummerung bezeichnet man die Darstellung von Schatten an Erhebungen, z. B. Berghängen, damit diese plastischer wirken. Höhenlinien sind gedachte Linien, die Punkte in gleicher Höhenlage miteinander verbinden. Zwischen den Höhenlinien werden die einzelnen Höhenschichten in unterschiedlichen Farben eingefärbt. Niedrige Höhen zwischen 0 und 200 Metern werden in Grüntönen dargestellt. Über 200 Metern werden Berge in Brauntönen von Ocker bis Dunkelbraun dargestellt. Je höher ein Berg ist, desto dunkler der Braunton. Unterhalb des Meeresspiegels werden die Tiefen des Meeres in Blautönen deutlich gemacht. Je tiefer das Meer ist, desto dunkler der Blauton, mit dem das Meer dargestellt ist. Die höchsten Punkte einer Region werden zudem durch genaue Höhenangaben gekennzeichnet. Im Meer werden dagegen die tiefsten Punkte durch Tiefenangaben gekennzeichnet.
Ein Berg wird zunächst als dreidimensionales Blockbild dargestellt (7.1). Auf dem Blockbild werden die Höhenlinien und die Höhenstufen eingezeichnet. Dann erhält der Berg die Schummerung. Legt man diese beiden Bilder von dem Berg übereinander, erhält der Kartograph eine dreidimensionale Darstellung des Berges mit Höhenlinien, Höhenschichten und Schummerung. Zur Darstellung des Berges in der Karte wird die Darstellung verebnet. Durch die Höhenlinien und Höhenschichten ist die Höhe und Steilheit des Berges nach wie vor zu erkennen. Folgen viele schmale Höhenschichten aufeinander, ist der Berg oder die Küste sehr steil. Sind die einzelnen Höhenschichten jedoch sehr breit gestreckt, steigt die Höhe nur gemächlich an, das Relief ist eher flach. Die Landhöhen werden in der Legende der Karte durch das Blockbild erläutert.

Die physische Karte
Um eine vollständige physische Karte von einer Region zu erstellen, werden neben den Landhöhen auch Verkehrswege und Siedlungsflächen dargestellt. Auf einem senkrecht aufgenommenen Senkrechtluftbild (7.3) ist zwar die Höhe des Brockens nicht mehr zu erkennen, dafür aber Wege, eine Eisenbahnstrecke und die Vegetation der Umgebung. In der physischen Karte (7.4) werden Einzelheiten aus dem Senkrechtluftbild wie zum Beispiel der Bahnhof, Quellen von Bächen oder der Sendemast des Funkturms auf dem Brocken aufgenommen. Die Bodenbedeckung, wie die dichten Waldflächen, wird nicht in einer physischen Karte eingezeichnet. Dafür wirken durch die eingezeichneten Höhenlinien, Höhenschichten, die Schummerung und einzelne Höhenangaben die Höhenunterschiede der Bergkuppe sehr plastisch und sind dadurch gut erkennbar.
M. Schneider



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