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Individuelle Mobilität

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 71 Abb. 5
Diercke Karte Individuelle Mobilität

 
Individuelle Mobilität

Das individuelle Verkehrsaufkommen ist in den meisten Ländern der Europäischen Union vergleichsweise hoch. Zum Individualverkehr zählt das Verkehrsaufkommen, das vorrangig mit dem Auto, aber auch mit dem Fahrrad oder mit dem Motorrad, bewältigt wird. Vor allem in den zentraleuropäischen Ländern Deutschland und Italien liegt die Pkw-Dichte bei über 50 Pkws je 100 Einwohner. Aber auch das Schienennetz in Europa (insbesondere in Zentral- und Westeuropa) ist flächendeckend relativ gut ausgebaut. Die größten Städte können über Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn erreicht werden. Diese Hochgeschwindigkeitsstrecken verbinden meist auch große Flughäfen, auf denen Reisende und Güter weitergeleitet werden. Allerdings findet der Personenverkehr zu mehr als 75 Prozent auf den europäischen Straßen statt. Nur 6,1 Prozent des Personenverkehrs wird über den Schienenverkehr abgewickelt. Und auch im Güterverkehr nimmt der Transport über europäische Straßen nach wie vor eine wichtige Stellung ein. Ähnlich stark ausgeprägt ist mit 40,6 Prozent nur der Schiffsverkehr. Eine der wichtigsten europäischen Schiffverkehrsrouten ist der Rhein.

Vom Zentrum zur Peripherie
In Europa ist hinsichtlich der Dichte der Verkehrsträger, also der Anzahl von Pkws, der Hochgeschwindigkeitsnetze der Bahn und der Flughäfen, eine deutliche Abnahme von Zentrum zur Peripherie zu erkennen. Als Peripherie gelten etwa die am Rande der EU-Grenzen gelegenen Länder. Dazu gehören zum Beispiel Polen, Ungarn oder auch Portugal. Im Gegensatz zu den zentraleuropäischen Ländern wie Deutschland, weisen diese Länder eine geringere Verkehrsträgerdichte auf. Noch deutlicher wird dieser Gegensatz jedoch, wenn man über die Grenzen der Europäischen Union hinaus schaut. Während Polen noch eine Pkw-Dichte von 30 bis 40 Pkws je 100 Einwohner aufweist, liegt diese in Weißrussland nur noch bei 10 bis 20 Pkws je 100 Einwohner. Ähnliches gilt auch für Bahnstreckenverbindungen und die Anzahl vorhandener Großflughäfen.
In Zentraleuropa hängen das hohe Verkehrsaufkommen und somit die dichten Verkehrsnetze insbesondere auch mit der Durchgangslage der Länder (so genannte Transitländer) zusammen. Viele Güter werden beispielsweise von Häfen an der Nordsee in Richtung der osteuropäischen Länder über die Straßen in Deutschland und den Beneluxländern transportiert.

Bedeutung des Schengenraums
Innerhalb der Grenzen des europäischen Schengenraums dürfen Personen und Waren frei über die Grenzen verkehren. Das heißt, dass an diesen Binnengrenzen keine Kontrolle der Ausweise und Pässe mehr stattfindet. Außerdem müssen keine Zollgebühren bei der Überschreitung der innereuropäischen Schengen-Grenzen gezahlt werden. Stattdessen werden Zollerhebungen und Ausweiskontrollen an den Außengrenzen des Schengenraums durchgeführt, wie zum Beispiel an der österreichisch-kroatischen Grenze.
M. Schneider



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