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Nordeuropa - physisch

aus 978-3-14-100262-1 auf Seite 74 Abb. 1
Diercke Karte Nordeuropa - physisch

 
Nordeuropa - physisch

Skandinavien
In Skandinavien überlagern sich von Norden nach Süden verschiedene geologische Formen. Dazu gehören Reste des Urkontinents „Gondwana“ und das so genannte kaledonische Gebirge, welches vor rund 400 Millionen Jahren in Norwegen zum Hochgebirge der Skanden aufgefaltet wurde. Das kaledonische Gebirge wird nach dem Zeitalter seiner Entstehung benannt. Dem Gebirge der Skanden im Westen und Nordwesten stehen die Becken der Ostsee und weitgehend ebene Landschaften im Osten (Südfinnland) und Süden (Jütland, Südschweden) gegenüber. Die Skanden tragen aufgrund ihrer Höhe in einigen Regionen Gletscher. Zwischen den Skanden und der Ostsee liegt eine nach Nordwesten und Südosten ausgerichtete Ebene (Abdachung). Diese Ebene fällt vor allem durch den parallelen Verlauf der Flüsse besonders in Nordschweden auf.
Der skandinavische Raum war während der letzten Kaltzeiten von Inlandeis bedeckt. Entsprechend zeigen die Oberflächen an Küsten, in Tälern und in den Ebenen vielfältige Spuren und Formen die durch wachsende und wieder abschmelzende Gletscher entstanden sind (so genannte glaziale und periglaziale Formen). Auch der Reichtum an Seen ist darauf zurückzuführen.
Die Küste Skandinaviens wird von den vielen Fjorden gekennzeichnet. Fjorde sind lange, tief in das Land reichende Meeresbuchten, die während der Kaltzeiten gebildet wurden. Diese Buchten können sehr tief und steil sein.

Island
Eine Sonderstellung nimmt die Insel Island nicht nur wegen ihrer nördlichen Lage ein: Der Mittelatlantische Rücken verläuft durch die Insel und bewirkt aktive Tektonik, also Hebungen und Senkungen in der Erdkruste, sowie Vulkanismus. Dabei entstehen unzählige Geysire. Geysire sind heiße Springquellen, die durch das Grundwasser gespeist werden. In regelmäßigen Zeitabständen stoßen Geysire das Wasser mit hohem Druck wie ein Springbrunnen aus.
Island ist auch ein Land der Gletscher, die etwa elf Prozent der Landesfläche bedecken. Der mit Abstand größte Gletscher Islands ist der Vatnajökull im Südosten der Insel. Er erstreckt sich über eine Fläche von über 8000 km² und gilt mit einem Volumen von knapp 3000 km³ als (volumenmäßig) größter Gletscher Europas. Unter dem Vatnajökull befinden sich – wie unter nahezu allen Gletschern Islands – aktive Vulkane.
M. Felsch, M. Schneider, S. Lemke



Stichworte: Fjord Geysir Gletscher Island Nordeuropa Ostsee Physische Karte Skanden Skandinavien Tektonik Vatnajökull Vulkanismus

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