Erdzeitalter bezeichnen Entwicklungsabschnitte der Erde. Die Zeitabschnitte wurden festgelegt durch Entwicklungen im Bereich der Tier- und Pflanzenwelt, der Mineral- und Gesteinsbildung, der Entstehung von Lagerstätten sowie Vorgängen, die die Erdkruste gestalten. Grob gegliedert werden die Erdzeitalter in die Erdaltzeit, die vor 250 Millionen endete, die Erdmittelzeit (von vor 250 Millionen Jahren bis vor 65 Millionen Jahren) und die Erdneuzeit, die vor 65 Millionen Jahren begann. Wir leben heute im Zeitabschnitt des Quartärs in der Stufe Holozän. Entwicklungen im Bereich der Tierwelt Der Beginn des Lebens lässt sich auf das Präkambrium datieren. In diesem Erdzeitalter entstanden die ersten wirbellosen Meerestiere. Im Bereich der Erdmittelzeit herrschten im Tierreich zunächst die Fische vor. Im Übergang vom Devon zum Karbon wurde das Leben an Land möglich und die Amphibien bildeten sich heraus. Erste Säugetiere entstanden in der Trias, erste Vögel in der Zeitformation Jura. Insgesamt herrschten im Erdmittelzeitalter die Reptilien vor. In der Kreidezeit kam es jedoch zum Aussterben der Dinosaurier. In der Erdneuzeit sind nun die Säugetiere vorherrschend. Dazu zählt auch der Mensch, der sich im Quartär entwickelte. Entwicklung der Gebirge Immer wieder kam es in der Geschichte der Erde zu Gebirgsbildungsprozessen. Hervorzuheben sind hierbei die Auffaltung der variskischen Gebirge im Devon und der alpidischen Gebirge vor 100 bis fünf Millionen Jahren. Der Harz und andere Mittelgebirge sind beispielsweise Überreste der variskischen Gebirgsbildung. Durch Annäherung der afrikanischen Platte an die eurasische Platte kam es zur Entstehung von Gebirgen in ganz Europa. Die alpidische Gebirgsbildung entstand ebenfalls durch die Annäherung der afrikanischen an die eurasische Platte. In diesem Zeitabschnitt wurden unter anderem die Alpen gebildet, nach denen dieser Prozess benannt ist. Entwicklung von Lagerstätten Bereits vor über einer Milliarde Jahren entstanden Eisenerz-Lagerstätten. Im Karbon, das vor 299 Millionen Jahren beendet war, führten klimatische Bedingungen zu ausgedehnten Sumpfwäldern. Durch diese Sümpfe bildeten sich im Laufe der Jahrmillionen Lagerstätten von Steinkohlevorkommen. Im Perm kam es nicht nur zur Ablagerung von Erdgasspeichergestein, sondern auch zur Ablagerung von Zechsteinsalzen. Diese Salze stammten von einem stark salzhaltigen Meer, das sich über weite Bereiche Europas erstreckte. Eine fast ein Kilometer dicke Zechsteinsalzschicht blieb von dem Meer zurück. Auf den Salzen lagerten sich weitere Schichten der Zeitformationen Trias, Jura und Kreide ab. Durch den hohen Druck, den diese neuen Schichten auf das Salz auslösten, reagierte das Salz plastisch und verformte sich. An Bruchstellen, die durch die Gebirgsbildungsprozesse entstanden, konnte das Salz aufsteigen und an die Erdoberfläche gelangen. Somit kann es heute an diesen Stellen relativ leicht abgebaut werden. A. Laubitz-Bertram
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