In dem bei Hamburg rund neun Kilometer breiten Elbe-Urstromtal liegt der Hamburger Hafen mit einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern. Über den neuen Elbtunnel auf dem Hafengelände gelangt man heute in kurzer Zeit vom nördlichen zum südlichen Elbufer.
In das für den Außenhandel besonders wichtige Freihafengebiet (16 km² Fläche) können Waren ein- und ausgeführt werden, ohne dass dafür Zölle gezahlt werden müssen. Diese Zölle sind erst fällig, wenn die Waren über die Freihafengrenze in das Inland gebracht werden. Im Freihafen wird auch keine Mehrwertsteuer fällig. Das Gebiet des Freihafens besteht aus zwei räumlich getrennten Einheiten. Hier werden vor allem Container sowie Stückgüter (z. B. Autos) umgeschlagen, d. h. aus- und eingeladen, und es können Schiffe gewartet und repariert werden. Außerhalb des Freihafens befinden sich zahlreiche Hafenbecken, in denen auch Massengüter wie zum Beispiel Getreide umgeschlagen werden.
Der Hamburger Hafen heute
Hamburg ist heute der viertgrößte Containerhafen Europas, weltweit steht er an neunter Stelle. Ende 1999 wurde der Ausbau der Unter- und Außenelbe beendet, sodass seitdem große Containerschiffe den Hafen selbst bei Niedrigwasser erreichen können. Außerdem wurde 2002 in Altenwerder die weltweit modernste Anlage zum Umschlag von Containern in Betrieb genommen. Ein großes Frachtschiff mit 6600 Containern (zu je 20 Tonnen) kann dadurch in weniger als 24 Stunden abgeladen werden. Die Container stehen nach kurzer Zeit für den Weitertransport per Bahn und Lkw bereit, zum Teil ohne dass eine Lagerung im Hafen notwendig wird. Die Transportwege werden mithilfe von Computern so berechnet, dass Schiffe und Container bestmöglich ausgelastet sind und nur sehr kurze Liegezeiten (die Zeit in der die Schiffe im Hafen ankern müssen) entstehen. Seit seiner Inbetriebnahme wächst die Menge der im Terminal umgeschlagenen Güter stetig. Im Vergleich zum Seegüterumschlag ist der Binnengüterumschlag wesentlich geringer. Allerdings hat der Binnenschifftransport auf der Elbe in Richtung Ostdeutschland und Tschechien nach der Wiedervereinigung stark an Bedeutung gewonnen. Ebenfalls wichtig für den Binnenschiffverkehr sind die Kanalverbindungen nach Berlin, Hannover und Lübeck. Die meisten Güter die im Hamburger Hafen umgeschlagen werden, zählen zu den Stückgütern. 2009 wurden 73,6 Millionen Tonnen Stückgüter umgeschlagen.
Außenhandel und Transit
Der Hafen Hamburg ist der bedeutendste Außenhandelsplatz Deutschlands. Zurzeit entfallen rund 60 Prozent der umgeschlagenen Güter auf die Einfuhr (Import). Ausgeführt (d. h. exportiert) werden vor allem höherwertige, aber relativ leichte Güter.
Der Anteil des Transitverkehrs am Gesamtumschlag des Hamburger Hafens, also die Schiffe, die den Hamburger Hafen nicht als Ziel, sonders als Zwischenhalt nutzen, ist ebenfalls sehr groß. Vor allem osteuropäische Länder nutzen die Verbindung über die Elbe, zum Beispiel die Tschechische Republik, die keinen Zugang zum Meer hat.
D. Tiedemann, K. M. Weber, M. Schneider
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Video: Rotterdam Sprechertext:
Von hier aus wird der Kontinent versorgt. Rotterdam - der größte Seehafen Europas und einer der größten der Welt. Der Hafen liegt an der Rhein-Maas-Delta-Mündung, dort wo der Rhein in die Nordsee fließt.
40 Kilometer ist er lang, über 10 500 Hektar breitet er sich aus. Noch: Denn die Globalisierung fordert Platz. Der Rotterdamer Hafen stößt an seine Grenzen. Es muss erneut erweitert werden, immer mehr Land wird dem Meer abgerungen. Für 1,5 Milliarden Euro wurden 280 Millionen Tonnen Land im Meer aufgeschüttet.
Sein großes Ansehen verdankt der Hafen von Rotterdam hauptsächlich seiner besonderen geographischen Lage. Die größten Schiffe der Welt können hier direkt vom Meer in den Hafen einlaufen. Schiffe bis 24 Meter Tiefgang fahren hier ein.
Rotterdam ist mit Abstand der wichtigste Handelspunkt für Erdöl in Europa. Millionen Tonnen Öl kommen hier jedes Jahr an. Die Hälfte etwa wird ins Ruhrgebiet und nach Antwerpen weitergeleitet, die andere Hälfte wird direkt im Hafen verarbeitet. Fast alle Ölmultis haben ihre Raffinerien im Hafen, Großabnehmer wie der Frankfurter Flughafen oder die BASF sind durch eigene Pipelines direkt mit Rotterdam verbunden.
Die Mineralöle und die Chemikalien lassen den Hafen von Rotterdam gleichzeitig zu einem der gefährlichsten Plätze Europas werden. Strengste Sicherheitsvorkehrungen sollen das Schlimmste verhindern. Denn: 1,2 Millionen Menschen wohnen in unmittelbarer Hafennähe. Der Hafen von Rotterdam: Europas Tor zur Welt. Ohne ihn wäre das heutige Europa, ohne ihn wäre Globalisierung kaum denkbar.
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