Allgemein Der brasilianische Bundesstaat Rondônia liegt im Nordwesten des Landes. Er grenzt an die brasilianischen Bundesstaaten Amazonas, Acre und Mato Grosso sowie an Bolivien und hat eine Fläche von 238 513 km². Damit liegt die Bevölkerungsdichte bei 5,8 Einwohnern pro km². 1981 wurde das Gebiet zum Bundesstaat erhoben. Vorher war das von den Guapore-Indianern bewohnte Gebiet kaum bekannt. Satellitenbilder Die beiden Satellitenbilder zeigen die Regenwaldflächen im Norden Rondônias. Auf der westlichen Seite schlängelt sich der Rio Madeira, der größte Nebenfluss der Amazonas, durch den Regenwald. Er hat eine gelb-rötliche Farbe, denn er kommt aus den niederschlagsreichen Randgebirgsketten der Anden. Diese bestehen aus leicht erodierbaren Sedimentgesteinen, die der Fluss dann mit sich führt und die ihm diese Farbe verleihen. Im Nordosten Rondônias, westlich der Hauptstadt Porto Velho, befindet sich das Wasserkraftwerk „Samuel“, das den Fluss Jamari zu einem großen See aufstaut. In den letzten Jahren sind große Teile des Regenwaldes in Rondônia abgeholzt worden. Allein von 2000 bis 2009 wurden das Straßennetz massiv ausgebaut und zahlreiche Waldflächen in Felder umgewandelt. Dabei dringt man anhand gerader langgezogener Straßen immer tiefer in die letzten ungeschützten Gebiete vor. Wirtschaft Die wirtschaftliche Existenzgrundlage Rondônias ist vor allem die Nutzung des Regenwaldes. Zur Holzgewinnung und für die Anlage von Plantagen wurde und wird massenhaft Tropenwald abgeholzt. Auf diese Weise wurde auch durch Raubbau viel Regenwald vernichtet. Bisher sind rund 25 Prozent der Wälder des Bundesstaates abgeholzt worden. Die Holzindustrie und der Bergbau (Zinnerz, Gold, Eisenerz, Mangan, Edelsteine) sind wichtige Wirtschaftszweige des Landes. Bis zum Jahr 2000 ist die Bevölkerung durch den Zuzug aus dem armen brasilianischen Nordosten schnell gewachsen. Mittlerweile hat sich das Wachstum deutlich abgeschwächt und liegt im brasilianischen Durchschnitt. In der letzten Zeit beginnt sich allerdings Widerstand gegen den Raubbau an der Natur zu regen. Angehörige vom Stamm der Surui wehren sich mithilfe von Internet, Google Earth und GPS gegen Holzdiebe. Sie suchen die Satellitenbilder von Google Earth Zentimeter für Zentimeter nach Eindringlingen ab. Dadurch konnten sie Dutzende Stellen ausfindig machen, an denen Holzdiebe und Goldsucher in ihr Reservat eingedrungen sind. Sie haben sie vertrieben und tonnenweise Holz beschlagnahmt. Künftig soll der chinesisch-brasilianische Satellit CBERS III deutlich genauere Bilder in Höchstauflösung kostenlos an die Indianer funken. J. Potschka
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