Die Karte gibt einen Überblick über die touristischen Zielgebiete Europas mit ihren saisonalen Schwerpunkten und zeigt die wichtigsten Formen des Tourismus.
Küsten und Inseln
Die meisten Touristen der europäischen Küsten und Inseln stammen aus den dicht bevölkerten Industrieländern des klimatisch gemäßigten Nordens, wie zum Beispiel Deutschland oder England. Zielgebiete sind in erster Linie die Küsten der Mittelmeerländer und der mediterranen Inseln, allen voran Mallorca. Diese Plätze zählen zu den meistbesuchten Touristenregionen der Erde. Besonders das warme, sonnenreiche Klima sowie die ausgedehnten Küsten und abwechslungsreichen Landschaften machen diese Regionen so beliebt.
Gebirge
Die Mittelgebirge und Hochgebirge Europas dienen der Sommer- und der Wintererholung in unterschiedlichem Ausmaß. Wichtige Voraussetzungen für den Wintersport sind ausreichend Schnee, die leichte Erreichbarkeit und die entsprechende Infrastruktur, wie zum Beispiel planierte Skipisten und Skilifte sowie Beschneiungseinrichtungen. Die mit Abstand wichtigste Skiregion Europas sind die Alpen. Der Wintertourismus ist hier meistens stärker ausgeprägt als der Sommertourismus.
Im Sommer werden die Gebirge des Mittelmeerraums traditionell für die so genannte Sommerfrische in Anspruch genommen: In den kühleren Bergregionen entfliehen viele Mittelmeerbewohner der großen Hitze. Auch in West-, Mittel- und Nordeuropa dienen Bergländer der sommerlichen Erholung. In Mittelgebirgen und den dazu gehörigen Flusstälern sind Wandern und Radfahren die beliebtesten Freizeitaktivitäten.
Weitere Zielgebiete
Zu den ältesten Fremdenverkehrsarten überhaupt zählt der Pilgertourismus. Pilgerer wandern oder fahren zu wichtigen religiösen Orten, den so genannten Wallfahrtsorten.
Die Lage der Heilbäder und Kurorte wird häufig von dem Auftreten natürlicher Warmwasser- oder Solequellen bestimmt. Kurorte sind aber oftmals auch Orte mit einem besonders günstigen (gesundheitsfördernden) Klima und reiner Luft.
Der Städte- und Kulturtourismus ist die zurzeit wichtigste und am schnellsten wachsende Tourismusart. Der Städtetourismus ist überwiegend mit kurzen Aufenthalten mit maximal vier Übernachtungen verbunden. Anziehungspunkte sind vor allem Altstädte und Baudenkmäler, aber auch Museen, Theater und Ausstellungen. Daneben spielen breit gefächerte Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Ein neuer Trend ist der „Eventtourismus“, bei dem Großereignisse im Sport (z. B. Fußballweltmeisterschaften, Olympische Spiele) oder im Kulturbereich (z. B. Kunstausstellungen, Musikwochen) eine große Anziehungskraft auf die Besucher ausüben. Zum Bereich des Städtetourismus zählen auch der Geschäftsreiseverkehr und der Messe- und Kongressreiseverkehr.
Kreuzfahrten und Kurzreisen
Kreuzfahrten werden meistens im Sommerhalbjahr unternommen. Oft steht die Besichtigung antiker Stätten und Ruinen im Vordergrund. Eine neue Entwicklung sind seit einigen Jahren Club-Kreuzfahrten, die eher jüngere Reisende ansprechen. Bei Flusskreuzfahrten sind in Europa vor allem der Rhein und die Donau beliebt.
Freizeit- und Erlebnisparks liegen fast immer in der Nähe von Großstädten und sind sehr gut mit dem Auto und der Bahn erreichbar. Die meisten Besucher verbringen nur einen Tag in den Freizeitparks. Durch Themenhotels oder Bungalowparks werden Freizeitparks (z. B. Disneyland Paris) jedoch auch für den Kurzurlaub immer beliebtere Zielorte.
H. Job, M. Schneider, S. Lemke
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