Bevölkerungsreiche Regionen
Die Karte zeigt die Bevölkerungskonzentration Asiens vor allem in dem Raum, der vom Monsun beeinflusst wird. Der Monsunraum erstreckt sich von Indien über Südostasien, China, Korea bis nach Japan. Hier liegen die beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde: Die Volksrepublik China mit 1,3 Milliarden Einwohnern und Indien mit 1,2 Milliarden Einwohnern (2009). Zusammen stellen sie mehr als ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung. Insgesamt entfallen auf Asien rund 60 Prozent der Weltbevölkerung. Auch Bangladesch, Indonesien, Russland, Pakistan und Japan gehören zu den neun bevölkerungsreichsten Staaten mit jeweils deutlich mehr als 100 Millionen Einwohnern. Innerhalb Südostasiens tritt der agrarische Gunstraum der Insel Java (Indonesien) mit den höchsten Bevölkerungsdichten hervor. Besonders augenfällig ist dort der Unterschied zu den anderen Inseln Indonesiens.
Bevölkerungsarme Regionen
In einem deutlichen Unterschied zu den dicht bevölkerten Regionen stehen andere, sehr dünn besiedelte Regionen des asiatischen Kontinents. Klimatische Ungunst und eine abgeschiedene Lage verhinderten eine dichte Besiedlung. Zu diesen Gebieten zählt das nur in einigen kleinen Gebieten etwas dichter besiedelte Nordasien. Durch seine abgeschiedene Lage und seine ständig gefrorenen Permafrostböden war eine Besiedlung sehr schwierig und lockte nur wenige Menschen in diese unwirtliche Region. Und auch Zentralasien ist durch die klimatische Benachteiligung äußerst dünn besiedelt. Ebenso Teile der extrem trockenen Wüstengebiete in Mittelasien, Arabiens und im Hochland des Iran und schließlich das mit tropischen Regenwäldern bedeckte Landesinnere Südostasiens und der großen Inseln, wie zum Beispiel Borneos.
Die ungünstigen Klima-, Vegetations- und Bodenverhältnisse haben eine flächenhafte Besiedlung in den genannten Regionen nicht zugelassen. Allenfalls tritt hier eine punktuelle oder linienhafte Besiedlung auf. Diese Siedlungen liegen meist an bedeutenden Lagerstätten von Bodenschätzen, entlang großer Verkehrslinien wie der Transsibirischen Eisenbahn oder in vereinzelten Oasen der Wüstenregionen. Im insgesamt dünn besiedelten Vorderen Orient lassen sich höhere Bevölkerungsdichten vor allem in den Küstengebieten des Persischen Golfs, des Kaspischen Meers und des Rotes Meers sowie an großen Flüsse wie Euphrat und Tigris erkennen.
Städte und Metropolen
In Süd- und Ostasien fällt die Konzentration großer Metropolen, also Großstädte mit über einer Million Einwohnern, auf. Die höchsten Raten beim jährlichen Bevölkerungswachstum werden jedoch in Westasien erreicht. Einige der Städte in dieser Region haben ihre Einwohnerzahlen in den letzten Jahrzehnten innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt, so etwa Teheran, Riad, Jiddah, Karachi und Dhaka. Ursache dieses explosiven Wachstums waren vor allem große Migrationsströme (Wanderungen) vom Land in die Städte. Da die so genannte Land-Stadt-Flucht überwiegend unkontrolliert verläuft, führt sie bis heute zu Erscheinungen, wie sie sich besonders deutlich in Indien zeigen. Viele Menschen leben dort in Slums, die sich nicht mehr nur am Rande der Stadt, sondern zunehmend auch in den Zentren befinden. Die von den Zuwanderern erhofften Arbeitsplätze gibt es sehr häufig nicht. Die Ärmsten, die „Pavement Dwellers“, übernachten in Kalkutta oder Bombay auf den Bürgersteigen. Hunger und Krankheit machen sich in solchen Elendsquartieren breit.
W. Storkebaum, M. Schneider
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