Der Monsun entsteht mit der Verlagerung des Zenitstands der Sonne zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis. Während der Wintermonate befindet sich der Zenitstand südlich vom Äquator. Im Sommer wandert die Sonne nach Norden. Dann wandert auch die Innertropische Konvergenzzone (ITC) nach Norden. Die ITC ist eine Tiefdruckrinne, die sich durch den Aufstieg warmer Luftmassen bildet. Durch den niedrigen Druck wird Luft angezogen und es entstehen Winde. So kommt es im Sommer zum Südwest-Monsun. Je nachdem, wo die ITC liegt, wechseln die Winde ihre Richtung. Somit ändert auch der Monsun zweimal im Jahr seine Richtung. Der Nordost-Monsun im Winter bringt eher trockene Luft, während der Südwest-Monsun von hohen Niederschlägen gekennzeichnet ist und den Verlauf der Regenzeit markiert. Die Regenzeit in Indien umfasst die Monate Juni bis Oktober. Steigungsregen und Regenschatten Der Südwest-Monsun transportiert feuchte Luft vom Indischen Ozean nach Indien. Feuchte Luft strömt dann vom Indischen Ozean landeinwärts. Über den Westghats, einer Gebirgskette im Westen von Indien, bringen diese feuchten Luftmassen den ersten Steigungsregen. Auf der anderen Seite der Westghats bleibt es hingegen trocken, da diese Gebiete im Regenschatten der Gebirge liegen. Die Luftmassen werden von den Monsunwinden weiter landeinwärts getrieben und transportieren weitere Niederschläge zur indischen Hochebene, der Dekkanhochfläche. Am Himalaya-Gebirge steigen die warmen, feuchten Luftmassen dann allmählich auf. Dort gibt es die letzten Steigungsregen. Der Wärmeeffekt der Tibetischen Hochebene Über der tibetischen Hochebene heizen sich die Luftmassen noch weiter auf, steigen weiter in die Höhe. Die aufsteigende warme Luft bildet wieder ein Tief, das weitere Luft von Norden kommend anzieht und sich beim Aufsteigen abkühlt. Die abgekühlten Luftmassen strömen wieder zurück zum Äquator und in Richtung der ITC. Dort beginnt der Kreislauf von vorn. J. Seibel
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