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Damp - geplanter Tourismusort

aus 978-3-14-100263-8 auf Seite 20 Abb. 3
Diercke Karte Damp - geplanter Tourismusort

 
Damp - geplanter Tourismusort

Ab Ende der 1960er-Jahre wurden in Deutschland mehrere große Ferienparks geplant und gebaut. Einer davon ist das Ostseebad Damp, das damals unter dem Namen Damp 2000 bekannt wurde. Damp liegt an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste etwa 20 Kilometer nordöstlich von Eckernförde im Norden der Halbinsel Schwansen. Der Tourismusort bietet über 2 000 Betten für Touristen. Zusätzlich befinden sich in Damp eine große Sportklinik und ein Rehazentrum. Insgesamt kommt das Ostseebad damit auf über 5 000 Betten und etwa 375 000 Übernachtungen pro Jahr.

Entstehung des Ferienparks Damp
Die Haupteinnahmequelle der 1928 gegründeten Gemeinde Damp stellte bis in die 1960er-Jahre die Landwirtschaft dar. Die Arbeitsplätze in diesem Wirtschaftsbereich gingen jedoch mit der Zeit stark zurück. Neue Arbeitsplätze entstanden im Ferienpark Damp 2000, der von 1969 bis 1973 auf einer 65 Hektar großen Fläche erbaut wurde. Seit der Eröffnung des Parks am 13. Juni 1973 wurde die Anlage ständig erweitert und ausgebaut und ist mit 1 700 Arbeitsplätzen nach wie vor ein sehr wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Ausstattung und Angebote des Ferienparks
Das touristische Großprojekt entstand in einer Zeit, in der ein regelrechter Bauboom für Ferienanlagen in Deutschland herrschte. Als Ferienpark werden Ferienanlagen bezeichnet, die sich aus verschiedenen Unterkunftsarten zusammensetzen, über Geschäfte und Restaurants verfügen und mehr als 400 Gästen Platz bieten. Diese Bedingungen erfüllte Damp von Beginn an. Neben Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants verfügte der Ferienpark bereits in den 1970er-Jahren sowohl über Ferienwohnungen als auch über Ferienhäuser und Hotels.
Durch die Erweiterung des ursprünglichen Angebotes in den 1990er-Jahren wird Damp heute bereits zu den Ferienparks der zweiten Generation gezählt. Grundlegend hierfür ist das große Freizeitangebot, das in Damp entstanden ist und einen Urlaub zu jeder Jahreszeit ermöglicht. Dazu gehören ein Indoor-Fun- und Sportcenter, ein Wellnesscenter und ein großes Schwimmbad, das in einer Halle eine künstliche Mittelmeerwelt entstehen lässt (dieses wird seit Frühjahr 2012 zu einem Entdeckerbad umgebaut). Außerdem gibt es einen Golfplatz und Wassersportanlagen.

Auswirkungen des Ferienparks
Insgesamt ergibt sich durch das umfangreiche Angebot eine ganzjährig hohe Bettenauslastung für den Ferienpark Damp, der neben der Klinik und dem Rehazentrum nur durch den Tourismus finanziert wird.
Um den Park zu errichten und touristisch attraktiv zu machen, waren jedoch starke Eingriffe in die Natur nötig. Eine große Fläche wurde betoniert oder bebaut und damit versiegelt. Hierdurch ergeben sich beispielsweise Auswirkungen auf den Wasserhaushalt des Bodens. Sand wurde angespült und der Hafen künstlich erbaut. Eine besonders große Veränderung im Landschaftsbild stellen die Hochhäuser mit einer Höhe von mehr als acht Etagen dar, die es mehrfach in Damp gibt. Problematisch sind außerdem der hohe Energie- und Wasserverbrauch sowie das entstehende Abfall- und Abwasseraufkommen.
A. Laubitz-Bertram



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