Flusseinzugsgebiete in Europa
Ein Flusseinzugsgebiet umfasst die Quellgebiete eines Gewässers bis zu dessen Mündung und die dazugehörigen Grundwassersysteme. Kleine Flüsse und Bäche gehören zu den Einzugsgebieten der Gewässer höherer Ordnung, in die sie münden. Fließt ein Fluss direkt ins Meer, gehört er folglich zu dessen Einzugsgebiet.
So gehört beispielsweise das Einzugsgebiet der Donau mit ihren Neben- und Quellflüssen automatisch zum Haupteinzugsgebiet des Schwarzen Meers, in das sie nach 3534 km mündet. Insgesamt hat ihr Einzugsgebiet eine Fläche von 796 000 km² und ist damit rund viermal größer als das des Rheins (199 000 km²), der zum Haupteinzugsgebiet der Nordsee gehört.
Dort wo Gewässer nicht ineinander münden existiert eine Art Trennlinie zwischen ihnen, die Wasserscheide. Die europäische Hauptwasserscheide trennt beispielsweise südliche von nördlichen Gewässern bzw. die Zuläufe von Atlantik/Nordsee/Ostsee und Mittelmeer/Schwarzem Meer. Sie erstreckt sich von Gibraltar in Spanien bis zum Polarmeer und verläuft meist über Kammlagen von Gebirgen.

Europäische Wasserrahmenrichtlinie
Nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) aus dem Jahr 2000 sind die europäischen Mitgliedstaaten verpflichtet, alle Grund- und Oberflächengewässer (Flüsse, Seen, Kanäle und Küstengewässer) zu schützen und zu sanieren, damit diese bis spätestens 2015 einen guten Zustand erreichen.
Für die Umsetzung dieser Pläne sind spezielle Behörden verantwortlich, die pro Einzugsgebiet benannt werden. Die für diese Behörden zuständigen Mitgliedsstaaten arbeiten dann entsprechende Konzepte aus, die von ihnen umgesetzt werden müssen. Bei internationalen, also grenzübergreifenden Flussgebietseinheiten, müssen mehrere Mitgliedstaaten zusammenarbeiten und einen gemeinsamen internationalen Bewirtschaftungsplan aufstellen.
J. Seibel