Das Landschaftsprofil zeigt den nördlichen Teil Schleswig-Holsteins und das südliche Dänemark (mit den Inseln Lolland, Langeland und Fünen) aus der Schrägperspektive. Die Darstellungsform vermittelt einen räumlichen Eindruck von dem abwechslungsreichen, flachen bis hügeligen Relief.
Die Profillinie verläuft – von West nach Ost – durch das Wattenmeer (auf Höhe der Vogelinsel Trischen), die Meldorfer Bucht (südlich von Büsum), die Region Dithmarschen, den Nord-Ostsee-Kanal, über Neumünster bis in die Lübecker Bucht (südlich von Neustadt) (vgl. Karte 13.3 „Naturräume“).

Geologisches Profil
Das geologische Profil, also der dargestellte Querschnitt der obersten Erdschichten, spiegelt den Untergrund Schleswig-Holsteins stark vereinfacht wider: Es zeigt die Schichten des Grundgebirges, die nach Osten von den Altmoränen und schließlich den Jungmoränen überdeckt sind.

Grundgebirge
Die unterste Profilschicht bildet das Grundgebirge mit mächtigen Gesteinspaketen aus dem Erdmittelalter und der Erdneuzeit, die bis ins Tertiär reichen (zur zeitlichen Einordnung siehe Grafik 87.3 „Erdzeitalter“).

Altmoränen
Über den tertiären Schichten des Grundgebirges finden sich die Deckschichten aus dem Quartär und dort vor allem aus dem Pleistozän. Besonders mächtig sind die pleistozänen Ablagerungen der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit). Damals hinterließen die Gletscher dicke Schichten von mitgeführtem Gesteinsmaterial. Am Grund und Ende der Gletscher wurde das Gesteinsmaterial zu wallartigen Grund- bzw. Endmoränen aufgeschüttet, die heute das so genannte „Altmoränengebiet“ prägen (siehe Karte 13.3 „Naturräume“). Im Bereich der Nordsee haben sich Meeresbodensedimente bzw. Wattsedimente über die Ablagerungen der Saale-Eiszeit gelegt. Im westlichen Schleswig-Holstein werden die saaleeiszeitlichen Ablagerungen in weiten Teilen von der Marsch bedeckt. Erst im Bereich der Hohen Geest stoßen die Altmoränen bis an die Oberfläche vor und bauen die flachwellige Landschaft auf. In der östlich anschließenden Niederen Geest finden sich über den Altmoränenschichten verbreitet Sandebenen und Dünen, deren Entstehung in die letzte Eiszeit (Weichsel-Eiszeit) reicht.

Jungmoränen
Im Östlichen Hügelland (östlich von Neumünster) zeigt das Profil schließlich die mächtigen Ablagerungen der Weichsel-Eiszeit als oberste Schicht. Diese Ablagerungen bestehen aus Moränenmaterial eben dieser letzten Eiszeit und bilden entsprechend das „Jungmoränengebiet“. Im Jungmoränengebiet liegt unter anderem die Holsteinische Schweiz, eine eindrucksvolle Seen- und Hügellandschaft. Dazu gehört auch der Große Plöner See, der im Landschaftsprofil gut zu erkennen ist (am Nordufer liegt Plön).
S. Lemke