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Hamburg - Hochwasserschutz

aus 978-3-14-100263-8 auf Seite 23 Abb. 2
Diercke Karte Hamburg - Hochwasserschutz

 
Hamburg - Hochwasserschutz

Hochwasserrisiko in Hamburg
Zu Hochwasser kommt es, wenn die Wasserführung eines Flusses einen Hochstand erreicht. Ein extremes Hochwasser kann zu Überschwemmungen führen. Ein Hochwasserrisiko entsteht für die Hafenstadt Hamburg durch ihre Lage an der Elbe. Immer wieder werden im Stadtgebiet Pegelstände von mehreren Metern über Normalnull (NN) erreicht.
Ein besonders verheerendes Hochwasser erlebte Hamburg im Jahr 1962. Dieses Hochwasser entstand durch eine Sturmflut in der Nordsee. Durch starke Windböen aus Nordwesten konnte das Wasser der Elbe nicht abfließen und Meerwasser wurde zusätzlich in den Fluss gepresst (siehe Anmerkungen zur Karte 22.1 „Hamburg – Sturmflut 1962“). Die verheerenden Folgen dieser Naturkatastrophe entstanden, weil die Deiche Hamburgs den Wassermassen nicht standhielten und brachen. Seither wurde der Hochwasserschutz der Hansestadt erheblich verbessert.

Gründe für den Hochwasserschutz
Ohne Deiche wären einige Stadtteile Hamburgs zu jeder Flut (die Gezeiten der Nordsee wirken sich bis nach Hamburg aus) überschwemmt. Deiche sind somit unerlässlich, besonders für die tieferliegenden Stadtgebiete südlich der Elbe. Diese vom Hochwasser bedrohten Gebiete sind heute mit mehr als 18 000 Einwohnern sehr dicht besiedelt und müssen daher geschützt werden.

Entwicklung des Hochwasserschutzes in Hamburg
Die Sturmflut des Jahres 1962 hat gezeigt, dass umfangreiche Hochwasserschutz-Maßnahmen für die Bewohner Hamburgs überlebenswichtig sein können. Die Deiche waren damals zu niedrig für die Pegel-Höchststände von 5,70 Metern am Pegel St. Pauli. Außerdem waren die Deiche sehr schmal, durchnässten rasch und konnten den Wassermassen nicht lange standhalten.
Die heutigen Deiche im Raum Hamburg sind mit einer Deichkrone von 8,50 Metern wesentlich höher und insgesamt auch viermal breiter als die alten Deiche. Eine Aufschüttung mit Ziegelbrocken und ein Dachwerk an der Deichvorderseite schützen die Bereiche des Deiches, die durch das normale Tidehochwasser täglich belastet sind. Die Deiche sind ein wichtiger Bestandteil der insgesamt über 100 Kilometer langen Hochwasserschutzlinie in Hamburg. Neben den Deichen gibt es auch Hochwasserschutzwände, die ebenfalls seit 1962 modernisiert wurden und durch einen mobilen Hochwasserschutz erhöht werden können.

Ausblick
Mit diesen und anderen Maßnahmen sowie hohen Investitionen in den Hochwasserschutz will Hamburg verhindern, dass sich eine Katastrophe wie 1962 wiederholt. Die bestehenden Hochwasserschutzanlagen werden daher immer wieder überprüft und an neue Gegebenheiten angepasst – wie den zu erwartenden Meeresspiegelanstieg durch den globalen Klimawandel. Eine absolute Sicherheit vor den unberechenbaren Sturmfluten geben allerdings auch die modernen Schutzanlagen nicht. So ist es wichtig, die Bürger regelmäßig über die möglichen Gefahren zu informieren und Pläne für Notfallsituationen vorzubereiten.
A. Laubitz-Bertram, S. Lemke



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