Hamburg im 13. Jahrhundert dänische Besatzung und Entwicklung des Handels
Im Jahr 1214 fielen die Ländereien nördlich der Elbe an das Königreich Dänemark; auch Hamburg geriet unter die Verwaltung eines dänischen Statthalters. Während der dänischen Besatzung wurden die gräfliche Neustadt und die bischöfliche Altstadt im Jahr 1216 zu einem Gemeinwesen vereinigt. Ab 1240 wurde mit dem Bau einer neuen Wehranlage begonnen, deren Mauern um 1250 den größten Teil der Hamburger Altstadt umschlossen. Die Grundrisse und Namen dieser historischen Altstadt finden sich noch heute im Stadtbild wieder (z. B. Steintor, Alstertor).
Im Schutz der Wehranlage und ausgestattet mit den Handelsvorteilen infolge des Freibriefs (siehe Erläuterungen zur Karte 24.1 „Hamburg um 1150“) erlebte Hamburg in der Folgezeit eine erste Blüte. Handel und Gewerbe konnten sich entwickeln. Hamburg erlangte vor allem durch sein wichtigstes Exportgut Berühmtheit: das Bier.
Die Elbmarschen und Elbinseln wurden mehr und mehr eingedeicht, der Hafen erweitert, erste Kaufmannsgilden und auswärtige Handelshäuser errichtet, Klöster und Spitäler gegründet. Durch den Bau eines Mühlendamms wurde die Alster zum See (Große und Kleine Alster) aufgestaut und neues Bauland erschlossen. Ende des 13. Jahrhunderts lebten rund 5 000 Menschen in der Stadt, die mittlerweile vier Kirchspiele besaß und 1290 ein neues Rathaus erhielt. Ab 1290 wurde mit der Errichtung einer größeren, mit Türmen besetzten Befestigungsanlage aus Backstein begonnen.
Hamburg im 14. Jahrhundert Aufstieg zur bedeutenden Hansestadt
Im Jahr 1321 trat Hamburg dem Städtebund der Hanse bei. Im weiteren Verlauf entwickelte sich Hamburg trotz mancher Rückschläge wie Feuersbrünste, Piraterie und Pestepidemie als wichtigstes Mitglied der Hanse zum bedeutenden und wohlhabenden Warenumschlagplatz zwischen Ostsee und Flandern. Aufgrund des stark wachsenden Bierhandels erhielt Hamburg den Beinamen „Das Brauhaus der Hanse“.
U. Kleinelümern, S. Lemke
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