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Arbeitslosigkeit und Pendler

aus 978-3-14-100265-2 auf Seite 18 Abb. 2
Diercke Karte Arbeitslosigkeit und Pendler

 
Arbeitslosigkeit und Pendler

Die Karte stellt die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern auf Kreisebene dar. Darüber hinaus zeigt sie die Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit dem Jahr 2000 und das Ausmaß und die Richtung der täglichen Pendlerbewegungen.

Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Sie geht mit einer geringen Besiedlung und mit einer starken Strukturschwäche einher. Seit 2005 suchen immer weniger Leute nach Arbeit. Dieser Trend ist nicht auf die Erholung der Wirtschaft, sondern auf die Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen. Der „Geburtenknick“ nach der Wende zeigt sich jetzt: Seit 2005 hat sich die Zahl der Schulabgänger um etwa 60 Prozent verringert. Die Menschen, die es nicht mehr gibt, können auch nicht arbeitslos sein. In jedem Monat verringert sich so die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter in Mecklenburg-Vorpommern um 1200. Für Firmen wird es immer schwieriger, die benötigten Fachkräfte zu finden. Hunderte Lehrstellen im Land bleiben bereits unbesetzt.
Innerhalb des Bundeslandes gibt es starke regionale Unterschiede. In Demmin, Ostvorpommern und Uecker-Randow liegt die Arbeitslosenquote über 18,3 Prozent. Die geringste Arbeitslosigkeit weisen die Landkreise im Westen auf: In Nordwestmecklenburg, Schwerin, Ludwigslust und Bad Doberan liegt die Quote unter 15,1 Prozent.

Arbeitspendler
Die hohe Arbeitslosigkeit führt zu starken Pendlerbewegungen von Mecklenburg-Vorpommern nach Schleswig-Holstein und Hamburg. Jeder achte Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern pendelt zum Arbeiten in andere Bundesländer. Damit ist das Land im Vergleich mit den anderen Nordländern das Schlusslicht.
Die Pendlerbewegungen finden auch von den ländlichen Gebieten in die Städte sowie von den Städten in die umgebenden Landkreise statt. Letztere haben jedoch wesentlich geringere Ausmaße. Neubrandenburg empfängt beispielsweise über 5000 Pendler aus Mecklenburg-Strelitz, 2000 bis 5000 aus Demmin und jeweils 1000 bis 2000 aus dem Landkreis Müritz. Dagegen arbeiten lediglich 1000 bis 2000 Bewohner Neubrandenburgs im Landkreis Mecklenburg-Strelitz. Aus allen westlich liegenden Landkreisen pendeln Arbeitnehmer nach Schleswig-Holstein und nach Hamburg. Dabei werden teilweise große Entfernungen in Kauf genommen. Beispielsweise fahren über 1000 Pendler täglich die 180 km von Rostock nach Hamburg. Neu angelegte Verkehrsachsen wie die „Ostseeautobahn“ A 20 erleichtern diesen Pendlerverkehr.
H. Kiegel, J. Potschka



Stichworte: Arbeitslosenquote Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit Landflucht Mecklenburg-Vorpommern Migration Pendler Verkehr


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