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Raumordnung

aus 978-3-14-100265-2 auf Seite 19 Abb. 4
Diercke Karte Raumordnung

 
Raumordnung

Im Jahr 1992 wurde das Gesetz zur Raumordnung und Landesplanung des Landes Mecklenburg-Vorpommern verfasst und beschlossen. Die Raumordnung legt fest, in welcher Weise Wohnbebauung und Wirtschaftseinrichtungen sowie der Verkehr und die Ver- und Entsorgungseinrichtungen in einem Land angeordnet sein sollen. Auf der Grundlage des Gesetzes trat 2005 das heute gültige Landesraumentwicklungsprogramm in Kraft. Verantwortlich für die regionale Raumentwicklung sind die vier Planungsregionen Westmecklenburg, Mittleres Mecklenburg/Rostock, Vorpommern und Mecklenburgische Seenplatte. Sie haben die Aufgabe, die regionalen Raumentwicklungsprogramme aufzustellen und fortzuschreiben.

Zentrale Orte
Oberzentren, wie zum Beispiel Rostock, dienen der Versorgung mit langfristig und selten (episodisch) benötigten Gütern und Dienstleistungen. Dazu gehören zum Beispiel Güter wie Möbel oder Schmuck. Auch werden hier Dienstleistungen von Behörden der staatlichen Verwaltung, Hochschulen, Spezialkliniken und Kultureinrichtungen (Theater, Musicals) angeboten. In Mecklenburg-Vorpommern müssen Oberzentren in der Regel mindestens 70 000 Einwohner aufweisen. Diese Kriterien erfüllen neben Rostock die Städte Schwerin, Neubrandenburg sowie Stralsund/Greifswald.
Mittelzentren tragen zur Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des mittelfristigen Bedarfs bei. Zum mittelfristigen Bedarf gehören Güter wie Schuhe oder Kleidung. Im Bereich der Dienstleistungen findet man in Mittelzentren zum Beispiel Rechtsanwälte und Fachärzte sowie Gymnasien und Krankenhäuser. Die insgesamt 18 Mittelzentren Mecklenburg-Vorpommers weisen jeweils mindestens 10 000 Einwohner auf.
Unterzentren versorgen die Bevölkerung mit dem Grundbedarf des täglichen Lebens, also mit Lebensmitteln oder Drogerieartikeln. Die Unterzentren Grevesmühlen, Bad Doberan, Grimmen, Teterow, Malchin, Hagenow, Ludwigslust, Angermünde und Ueckermünde übernehmen darüber hinaus zum Teil Funktionen eines Mittelzentrums. In einem Unterzentrum leben in der Regel mindestens 5 000 Menschen.

Verkehrsprojekte
Mit den EU-Erweiterungen nach Osten wurde Mecklenburg-Vorpommern zu einer wichtigen Drehscheibe des Güter- und Personenverkehrs (siehe auch Erläuterungen zur Karte „Mecklenburg-Vorpommern – Transport und Verkehr“). Der größte Umschlagplatz für den schienengebundenen Fährverkehr Deutschlands befindet sich heute in Sassnitz auf Rügen.
Um die Verkehrsanbindung weiter zu verbessern, wurde die Strecke von Hamburg über Schwerin nach Rostock und Stralsund für eine Streckengeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut. Der Ausbau steht kurz vor dem Abschluss.
H. Kiegel, M. Schneider



Stichworte: Landesplanung Mecklenburg-Vorpommern Mittelzentrum Oberzentrum Raumentwicklung Raumordnung Unterzentrum Verkehrsprojekt Zentrale Orte


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