Die Welt online entdecken
 
 

Mecklenburg-Vorpommern – Tourismus

aus 978-3-14-100265-2 auf Seite 22 Abb. 1
Diercke Karte Mecklenburg-Vorpommern – Tourismus

 
Mecklenburg-Vorpommern – Tourismus

Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den letzten Jahren zum führenden Urlaubsland entwickelt. Standen 1992 rund 66 000 Gästebetten zur Verfügung, so gab es 2008 über 170 000. Die Zahl der Übernachtungen stieg im gleichen Zeitraum von 6,6 Millionen auf 27,4 Millionen. Das entspricht etwa 15 000 Übernachtungen je 1000 Einwohner. Damit hat das Bundesland deutschlandweit die höchste Tourismusdichte. In erster Linie kommen deutsche Urlauber, darunter vor allem Familien mit Kindern. Insgesamt erwirtschaftet die Tourismusbranche 8,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP), was etwa doppelt so hoch ist wie der bundesweite Durchschnitt.

Urlaub zwischen Natur und Kultur
Die wichtigsten Anziehungspunkte bilden historische Ortschaften mit ihren Kulturschätzen, zahlreiche See- und Heilbäder sowie vor allem die reizvolle Landschaft mit riesigen Flächen unberührter Natur. Aus diesem Grund hat Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Schutzgebiete ausgewiesen, darunter drei Nationalparks, sieben Naturparks, drei Biosphärenreservate und knapp 300 Naturschutzgebiete. Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, dem größten Brackwasser-Lebensraum der Erde, werden Teile der vorpommerschen Ausgleichküste mit Flachwassergebieten im Ostseeraum zusammengefasst. Der Nationalpark Jasmund auf Rügen ist berühmt für die Kreidefelsen und der Müritz-Nationalpark für seine abwechslungsreichen Flusslandschaften und weitläufigen Wälder (siehe auch Erläuterungen zu den Karten 22.2 „Müritz – Tourismus und Naturschutz“ sowie 23.3 „Mecklenburg-Vorpommern – Naturschutz“.

Von der Ostseeküste bis ins Binnenland
Die meisten Besucher zieht es an die Ostseeküste mit ihren Sandstränden und Steilküsten. Zwischen Boltenhagen im westlich gelegenen Klützer Winkel bis nach Ahlbeck auf Usedom wird die Küste gesäumt von einer Reihe beliebter und berühmter Badeorte. Das älteste deutsche Seebad ist Heiligendamm, es wurde bereits 1793 gegründet. Heiligendamm gilt aufgrund seiner prunkvollen Sommervillen an der Strandpromenade als „weiße Stadt am Meere“ und ist von besonderer Eleganz. Auch andere traditionsreiche Seebäder wie Binz auf Rügen oder die Feriengebiete Darß und Usedom mit den drei Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin sind bedeutsame und sehr gut erschlossene Tourismusorte.
Die kulturgeschichtlich bedeutenden Hansestädte Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald und Wolgast sind unter anderem wegen der Bauwerke im Stil der Backsteingotik ein beliebtes Reiseziel. Landeinwärts stechen die ehemaligen Residenzstädte Ludwigslust, Schwerin, Güstrow und Neustrelitz mit ihren Stadtbildern hervor. Sie lassen sich wie viele andere Kultur- und Naturschätze des Landes auf einem der vielen ausgewiesenen Fernwege und Rundrouten mit dem Fahrrad erkunden.
Im Binnenland locken vor allem die Mecklenburgische Seenplatte sowie die Hügellandschaft in der Mecklenburgischen Schweiz immer mehr Besucher an. Ein dichtes Netz aus Kanälen und natürlichen Wasserwegen macht die Seenlandschaft zu einem einzigartigen Paradies für Hausbootfahrer. Schwerpunkte des Tourismus sind die Luftkurorte Waren und Plau am See sowie Neubrandenburg.
U. Kleinelümern, S. Lemke



Stichworte: Binnenland Biosphärenseservat Fremdenverkehr Hansestadt Heilbad Luftkurort Mecklenburg-Vorpommern Nationalpark Naturpark Naturschutzgebiet Ostseeküste Schutzgebiet Seebad Seenlandschaft Tourismus


Kontakt / Impressum | Datenschutzhinweis