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Weltkulturerbe Hansestadt Stralsund - Spuren der Geschichte

aus 978-3-14-100265-2 auf Seite 25 Abb. 5
Diercke Karte Weltkulturerbe Hansestadt Stralsund - Spuren der Geschichte

 
Weltkulturerbe Hansestadt Stralsund - Spuren der Geschichte

Der Weg zum Weltkulturerbe
Die ersten Pläne, Teile der Altstadt von Stralsund – ebenso von Wismar – als Weltkulturerbe vorzuschlagen, gab es zu DDR-Zeiten. Doch erst Ende des Jahres 1995 wurde mit der Umsetzung der Pläne begonnen. Im Oktober 1998 wurden beide Städte von der Kultusministerkonferenz der BRD zusammen auf die Vorschlagsliste für die UNESCO gesetzt. 1999 haben die Städte begonnen, gemeinsam den internationalen Welterbeantrag zu erarbeiten. Ende 2000 stellten die Hansestädte ihren Antrag fertig und reichten ihn bei der UNESCO ein. 2001 haben Stralsund und Wismar die Deutsche Stiftung Welterbe ins Leben gerufen. 2002 dann wurden die Hansestädte in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Die Kriterien
Beide Städte wurden in die Liste aufgenommen, weil sie die folgenden zwei Kriterien erfüllen:
1. „Sie können einen längeren Zeitraum hindurch oder innerhalb einer bestimmten Kulturlandschaft der Erde einen bedeutenden Austausch menschlicher Werte in Bezug auf die Entwicklung der Architektur, der Technologie, der monumentalen Künste, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung vorzeigen.“
2. „Sie stellen ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden oder Gebäudegruppen dar, die bedeutsame Abschnitte menschlicher Geschichte veranschaulichen.“

Sehenswürdigkeiten
Insbesondere die gotische Architektur ist in beiden Städten lebendig. In der Gruppe der sechs Backsteinkirchen Wismars und Stralsunds verschmelzen italienischen Backsteintechnik mit dem Kathedralbaus Nordfrankreichs. Diese „wendische Sakralarchitektur“ übte einen maßgeblichen Einfluss bis ins Baltikum und nach Skandinavien aus. Neben den Kirchenbauten hatte besonders das Stralsunder Backsteinrathaus einen entscheidenden Einfluss auf zahlreiche Rathausbauten im südlichen Ostseeraum. Stralsund und Wismar haben beide einen unverändert erhaltenen mittelalterlichen Stadtgrundriss. Zahlreiche mittelalterliche Kaufmannshäuser säumen die Straßen in der typischen schmalen und tiefen Parzellenbauweise.
Die beiden historischen Stadtkerne zeichnen sich durch einzigartige Besonderheiten aus. Das Wismarer Hafenbecken ist seit dem Mittelalter erhalten geblieben und vermittelt ein Bild von der mittelalterlichen Seehandelsstadt. Die Insellage Stralsunds zwischen dem Strelasund und den im 13. Jahrhundert aufgestauten Teichen verweist ebenfalls auf die mittelalterliche Stadtstruktur. Stralsund war neben Lübeck im 14. Jahrhundert die bedeutendste Stadt im gesamten Ostseeraum und richtete im Jahr 1370 die Friedensverhandlungen mit Dänemark aus.
J. Potschka



Stichworte: Hanse Innenstadt Mecklenburg-Vorpommern Sehenswürdigkeiten Stralsund UNESCO Weltkulturerbe Wismar


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