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Verwaltungsgliederung ab 2011

aus 978-3-14-100265-2 auf Seite 27 Abb. 4
Diercke Karte Verwaltungsgliederung ab 2011

 
Verwaltungsgliederung ab 2011

Mecklenburg-Vorpommern wird 2011 einer Kreisgebietsreform unterzogen. Die Anzahl der Landkreise und kreisfreien Städte soll ab dem 4. September 2011 reduzieren werden. In seiner Sitzung am 7. Juli 2010 hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommern das „Gesetz zur Schaffung zukunftsfähiger Strukturen der Landkreise und kreisfreien Städte des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Kreisstrukturgesetz)“ angenommen.

Frühere Ansätze
In Mecklenburg-Vorpommern war bereits 1994 eine Kreisgebietsreform durchgeführt worden. Die Ergebnisse dieser Reform gingen den Verwaltungsfachleuten und Politikern nicht weit genug. Die Bevölkerung nimmt stetig ab und somit steigen die Verwaltungskosten pro Einwohner. Darauf reagiert die neue Reform des Jahres 2011.

Umsetzung, Vorteile und Nachteile der Reform
Somit wurden erneut Pläne für eine Neugestaltung der Kreisebene entwickelt. Die Landesregierung und ihr folgend der Landtag gaben dem Modell mit sechs Kreisen den Vorzug. Rostock und Schwerin werden kreisfreie Städte bleiben. Die Namen der neuen Landkreise sind nur vorläufig. Die endgültigen Namen sollen durch Bürgerentscheide festgelegt werden.
Die größten und deutlichsten Vorteile der neuen Kreisaufteilung sind erstens die weitgehend gleichmäßigen Bevölkerungsstärken der sechs Flächenkreise und der kreisfreien Stadt Rostock, zweitens eine vergleichbare Flächenausdehnung der sechs Flächenkreise und drittens der Bezug der neuen Kreisgrenzen und -namen auf historische Einteilungen.
Es gibt auch kritische Stimmen zur Kreisgebietsreform. Ein Teil der Fachwelt zweifelt das Einsparungspotential für die Bürger an. Das Innenministerium sieht als größte verbleibende Schwachpunkte bei diesem Modell, dass die neuen Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Südwestmecklenburg größer als die restlichen neuen Landkreise sind (über 4500 km²). Das macht nach Ansicht von Kritikern die ehrenamtliche Arbeit der Kreistagsabgeordneten fast unmöglich. Darüber hinaus wird kritisiert, dass der Landkreis Nordwestmecklenburg in seiner Bevölkerungszahl hinter den anderen fünf Flächenkreisen zurückfällt. Auch die beiden Hansestädte Wismar und Greifswald stehen der Reform ablehnend gegenüber, weil sie an Bedeutung verlieren würden. Sie befürchten, mit dem Verlust ihrer Kreisfreiheit auch an Ansehen einzubüßen.
J. Potschka



Stichworte: Bezirke Landkreise Mecklenburg-Vorpommern Verwaltung Verwaltungsgliederung Verwaltungsreform


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