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Wirtschaft

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 20 Abb. 1
Diercke Karte Wirtschaft

 
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Die wirtschaftlichen Schwerpunkte in Niedersachsen sind regional unterschiedlich verteilt. Eine große Bedeutung haben die Unternehmen der Automobilwirtschaft, die ihre Standorte überwiegend im Wirtschaftsraum Wolfsburg/Hannover/Braunschweig haben.

Auto und Wissenschaft
Der Wirtschaftsraum Wolfsburg/Hannover/Braunschweig bildet das größte Verbundnetz der Automobilwirtschaft in Europa. Dort sind Produzenten und Zulieferer der Automobilindustrie z. B. eng mit Forschungsinstituten und Dienstleistungsunternehmen verknüpft. Die Volkswagen AG mit Hauptsitz in Wolfsburg hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Weltkonzern entwickelt. Neben dem Hauptsitz in Wolfsburg besitzt das Unternehmen noch weitere Standorte in Braunschweig, Emden und Salzgitter. Seit März 2011 läuft im VW-Werk in Osnabrück u. a. der Golf Cabriolet vom Band.
Die Stadt Braunschweig entwickelt sich zunehmend zu einem Wissenschaftsstandort mit der Technischen Universität und wichtigen Forschungseinrichtungen wie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Am Forschungsflughafen Braunschweig-Wolfsburg werden wichtige Instrumente für die Flugverkehrssicherheit entwickelt. Seit März 2011 nimmt Air Berlin von Braunschweig aus Kurs in Richtung Moskau-Vnukovo.
Mehrere weltweit bekannte Industrieunternehmen haben in der Landeshauptstadt Hannover ihren Sitz. Dazu gehören beispielsweise der Autozulieferer Continental AG und der Autobatteriehersteller Johnson Controls.
Auch Hannover ist ein bedeutender Wissenschaftsstandort. Neben der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, der Medizinischen Hochschule und einiger weiterer Universitäten sind auch bedeutende Forschungsinstitute auf Bundes- und Landesebene in Hannover angesiedelt. In Peine, Salzgitter und im Raum Osnabrück ist u. a. die Eisen- und Stahlindustrie ansässig. In Salzgitter werden zudem Motoren von VW sowie Busse und Lkw von MAN gebaut.
Als Küstenstandort an der Wesermündung verfügt Bremerhaven sowohl über den größten Fischerei- als auch den bedeutendsten Autoverladehafen Europas. Seit den 1970er-Jahren hat sich aus dem Überseehafen einer der umschlagkräftigsten Containerhäfen Deutschlands entwickelt.

Energie und Energiewende
Niedersachsen spielt eine große Rolle in der Erdöl- und Erdgasförderung. Rund 35 Prozent des in Deutschland geförderten Erdöls und etwa 95 Prozent des Erdgases stammen aus Niedersachsen. Bei Helmstedt befindet sich ein kleines Braunkohlenrevier; bei Wunstorf und Grasleben werden Kali- bzw. Steinsalz gewonnen.
Die vielen großen Windparks sind für den Bereich der erneuerbaren Energien entscheidend. Niedersachsen erbringt ein Viertel der deutschen Windenergieleistung. Im Offshore-Bereich soll diese Leistung weiter ausgebaut werden.
Die Atomkatastrophe in Japan im März 2011 setzte eine Diskussion über die Zukunft der Atomkraft in Deutschland in Gang. In Niedersachsen wurde das Atomkraftwerk Unterweser nahe Bremerhaven bereits abgeschaltet. Die zwei übrigen Kraftwerke Grohnde (Landkreis Hameln-Pyrmont) und Emsland (Landkreis Emsland) sind noch in Betrieb.

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Dienstleistung
Hannover ist ein international bedeutender Messestandort mit der CeBit und der Hannover-Messe Industrie. Als Europas größtem Reisekonzern hat die TUI AG in Hannover ihren Hauptsitz. Zudem ist Hannover ein wichtiger Versicherungsstandort. Die Talanx-Gruppe mit HDI-Gerling und die Hannover Rück zählen zu den größten Versicherungsunternehmen.

Transport und Verkehr
Autobahnen und Bundesstraßen knüpfen vor allem im südlichen, dichter besiedelten Niedersachsen ein gut ausgebautes Netz und dienen als Drehscheibe für den internationalen Verkehr. Die Autobahn A2 verbindet Niedersachsen mit europäischen Ländern in Ost und West, darunter die Niederlande, Frankreich und Polen. Die A7 ist eine wichtige Transportstrecke zwischen Nord und Süd.
Elbe, Weser und Ems sind wichtige Binnenwasserstraßen, die u. a. über den Mittellandkanal, den Küstenkanal und den Elbe-Seiten-Kanal in das deutsche Kanalnetz eingebunden sind. Die wichtigsten Flughäfen befinden sich mit dem Hannover Airport in der Landeshauptstadt sowie – außerhalb der Landesgrenzen – in Bremen und Hamburg.

Wirtschaftsstandort Bremen
Nach Hamburg ist Bremen die größte deutsche Außenhandelsmetropole und ein bedeutender Standort für die Stahlindustrie, die Elektronik, die traditionelle Nahrungs- und Genussmittelindustrie (u. a. Kaffeeröstereien und Brauereien), den Schiff- und Kraftfahrzeugbau sowie die Raum- und Luftfahrttechnik. In den letzten Jahren hat eine Entwicklung zum Hightech-, Wissenschafts- und Dienstleistungszentrum stattgefunden.
E. Astor, J. Seibel



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