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Hannover Innenstadt - funktionale Gliederung

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 25 Abb. 4
Diercke Karte Hannover Innenstadt - funktionale Gliederung

 
Hannover Innenstadt - funktionale Gliederung

Die Landeshauptstadt Hannover zählt rund 500 000 Einwohner. Neben Ihrer Funktion als Landeshauptstadt ist sie gleichzeitig Universitäts- und Messestadt und ist als Einkaufs- und Handelszentrum von überregionaler Bedeutung.
Nach den Entwürfen des Hofbaumeisters Laves entstand zwischen Bahnhof und der Altstadt im 19. Jahrhundert die „Ernst-August-Stadt“. Obwohl Hannover nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem großen Teil zerstört war und wieder aufgebaut werden musste, entspricht die heutige Flächenstruktur der City im Wesentlichen den Entwürfen von Laves.

Die City
Als City wird der Kernbereich einer Stadt bezeichnet. Ein dichtes Angebot von Handel und Dienstleistungen zeichnet das Zentrum einer Stadt aus. So ist es auch bei der City von Hannover der Fall. Das Wohnen spielt wegen der relativ hohen Bodenpreise und Mieten eher eine schwächere Rolle.
Als in den 1950er-Jahren das Wirtschaftswachstum einsetzte, zogen viele Menschen mit dem Wunsch nach einem Eigenheim an die Randbereiche Hannovers. Dort entstanden neue Wohnviertel. In den 1960er-Jahren entwickelten sich großflächige Einkaufsmöglichkeiten in Randlage, die eine bessere Versorgungsmöglichkeit und Erreichbarkeit garantierten. Trotz dieser Verlagerung der Wohnschwerpunkte an den Rand, behielt die City ihre Bedeutung als räumlicher Schwerpunkt für Handel und Dienstleistungen. Sie ist gut über den öffentlichen Nahverkehr zu erreichen, bietet Einkaufsmöglichkeiten und ein großes Kulturangebot, beispielsweise durch Museen und Theater.
Die Mischung aus Dienstleistungen, Handel und Kultur lockt auch Menschen aus dem Umland oder anderen Teilen Deutschlands nach Hannover. So bleibt die City mit ihrer funktionalen Mischung weiterhin attraktiv für den Verbraucher.

Verschiedene Gesichter
Die innerstädtischen Bereiche von Hannover haben jeweils unterschiedliche Funktionen. Im Kernbereich zwischen Hauptbahnhof und Altstadt befindet sich die Fußgängerzone bzw. der Hauptgeschäftsbereich mit einem großen Ladenangebot. Den Mittelpunkt bildet der Platz „Kröpcke“, der von der „Georgstraße“ gekreuzt wird.
In unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof wurde im Jahr 2008 ein dreigeschossiges Einkaufszentrum mit rund 150 Läden und 1 200 Parkplätzen eröffnet: die „Ernst-August-Galerie“. Entlang der Bahnhofstraße zwischen Bahnhof und „Kröpcke“ befindet sich die „Niki-de-Saint-Phalle-Promenade“ mit weiteren Geschäften.

Dienstleistungen
Die Dienstleistungen erstrecken sich von Banken und Versicherungen über Verwaltungseinrichtungen bis hin zu Anwälten und Ärzten. Die verschiedenen Dienstleistungen sind an der Randzone der City konzentriert.
Viele Großunternehmen haben ihren Hauptsitz in Hannover. Dazu gehören beispielsweise die Norddeutsche Landesbank und die TUI AG. Des Weiteren befinden sich im Zentrum der Landeshauptstadt die Gebäude des Niedersächsischen Landtages/Leineschloss sowie zahlreiche Ministerien wie das Umweltministerium und städtische Behörden.

Bildung und Kultur
Zu den vielfältigen Freizeit- und Kulturangeboten zählen Museen, die Oper, das Schauspielhaus und das Staatstheater.

Hannover City 2020+
Die Stadt Hannover verändert sich weiter. Im Jahr 2008 fiel der Startschuss zu einer Konzeptentwicklung für die Zukunft der Innenstadt. Dieses Innenstadtkonzept wird „Hannover City 2020+“ genannt. Es geht vor allem um eine nachhaltige Verknüpfung zwischen den Funktionen Handel, Dienstleistungen und Wohnen. Das Wohnen in der Innenstadt soll für den Bürger wieder attraktiv und schrittweise bis zum Jahr 2020 und darüber hinaus verwirklicht werden.
J. Seibel, M. Felsch, R. Meyer



Stichworte: City funktionale Gliederung Hannover Innenstadt Landeshauptstadt Laves Niedersachsen


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