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Papenburg - Hafen

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 6 Abb. 3
Diercke Karte Papenburg - Hafen

 
Papenburg - Hafen

Der Binnenhafen von Papenburg ist der südlichste Binnenhafen Niedersachsens. Er liegt direkt an der Ems im Nordwesten der Stadt und ist über den Dortmund-Ems-Seitenkanal in das Binnenwasserstraßennetz eingebunden.
Seinen Ursprung hat der Hafen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zu jener Zeit wurden bereits Kanäle ausgebaut, die sowohl der Entwässerung des Landes dienten als auch eine Verbindung zum Meer herstellten. Etwa in diese Zeit fällt auch die Gründung der Stadt Papenburg. Der Sielkanal ist der Hauptkanal des Hafens.
Bis heute hat der Hafen eine große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt Papenburg mit ihren rund 34 000 Einwohnern. Der Hafen ist Umschlagplatz für Handelsgüter und hat eine wichtige Position für den Schiffsbau.

Infrastruktur und Wirtschaft
Eine Seeschleuse bildet den Zugang bzw. die Einfahrt zwischen der Ems und dem Hafen. Sie ermöglicht den Schiffen einen tideunabhängigen Zugang zu den Werftanlagen im Hafen. Die Autobahn A31 (Nordsee – Ruhrgebiet) verbindet den Hafen mit anderen Fernstraßen, u. a. der A28 (Oldenburg – Bremen) und der A7 (Niederlande).
Neben der Meyer Werft haben sich im Industriegebiet von Papenburg zahlreiche Firmen angesiedelt. Dazu zählen unter anderem das Prüfgelände der „Automotive Testing Papenburg“ (ATP) und die „ADO Gardinenwerke“. Rund 60 Hektar bereits erschlossene Industriefläche stehen noch zur Verpachtung.
Allein im Jahr 2010 wurden im Papenburger Hafen rund eine Million Tonnen Güter umgeschlagen. Daneben entstehen dort große Schiffe, z. B. für Kreuzfahrten. Die Hauptumschlagsgüter sind Kies, Torf, Schiffs- und Maschinenteile, Düngemittel, Holz und Baustoffe. Für Torf ist Papenburg der größte Umschlaghafen in Niedersachsen.

Hafen und Meyer Werft
Zählte Papenburg bis 1920 noch rund 20 Werften, so gibt es mittlerweile nur noch eine einzige: Die Meyer Werft; sie existiert seit 1795. Seit etwa 200 Jahren werden dort die unterschiedlichsten Schiffstypen gefertigt, angefangen bei Kreuzfahrtschiffen über Gastanker bis hin zu Containerschiffen. Weltberühmt ist die Meyer Werft aber vor allem für den Bau von Kreuzfahrtschiffen.
Mehr als 2 500 Menschen arbeiten in der Meyer Werft. Sie ist der größte Arbeitgeber in der Region. Dort befindet sich auch eines der weltweit größten Baudocks. Ende der 1990er-Jahre wurde dieses Dock noch einmal um etwa 100 Meter erweitert. Von 2001 bis 2008 erfolgte dann der Bau eines zweiten überdachten Baudocks.
Mit den Vorfertigungshallen und dem Laserzentrum, wo neue Methoden der Laserschweißtechnik umgesetzt werden, ist eine der modernsten Werften weltweit entstanden. Durch die frühzeitige Spezialisierung auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen konnte die Meyer Werft wirtschaftlich überleben. Von einst 23 Schiffbauwerften in Papenburg ist lediglich die Meyer Werft übrig geblieben.
J. Seibel

M2: Vom Bild zur thematischen Karte

Luftbilder
Auf dem Schrägluftbild (6.1) ist die Werftanlage Papenburg deutlich zu erkennen. Allerdings werden durch den schrägen Aufnahmewinkel des Fotos einige Gebäude und Flächen von anderen Gebäuden und Bäumen sowie dem großen Schiff im Vordergrund verdeckt. Außerdem bildet die Werftanlage nur einen Teil des gesamten Papenburger Hafens. Um von dem Foto zu einer Karte des gesamten Papenburger Hafens zu gelangen, wird daher ein zweites Foto aus der senkrechten Perspektive benötigt. Auf dem Senkrechtluftbild (6.2) sind zwar Details wie einzelne Autos und Kräne nicht mehr erkennbar, dafür sieht man aber die gesamte Hafenfläche und ihre Umgebung in der Übersicht. Bei dem Senkrechtluftbild zeigt der obere Bildrand nach Norden: Die Aufnahme ist genordet. Weil Karten in der Regel ebenfalls nach Norden ausgerichtet sind, eignet sich das Senkrechtluftbild gut als Grundlage zur Kartenerstellung.

Maßstab
Die Senkrechtaufnahme des Papenburger Hafens (6.2) wurde aus 1000 Metern Höhe gemacht. Je nachdem, wie hoch der Aufnahmepunkt des Senkrechtluftbilds liegt, desto kleiner oder größer wird der Maßstab der später daraus entstehenden Karte. Der Maßstab benennt also immer das Verkleinerungsverhältnis einer Karte. Die Karte, die die Kartographen aus dem Senkrechtluftbild des Papenburger Hafens entwickelt haben (6.3), hat den Maßstab 1:25 000. Da nicht jede Einzelheit der Landschaft in der Karte aufgenommen werden kann, vereinfachen Kartographen die Wirklichkeit bei der Herstellung einer Karte. Gebäude erscheinen dann oft nur im Grundriss. Andere, weniger bedeutsame Details wie zum Beispiel einzelne Autos, Kräne oder Bäume werden in der Karte gar nicht berücksichtigt.
Bei Aufnahmen aus sehr großen Höhen ist die Darstellung der Wirklichkeit noch stärker verkleinert. Je stärker die Wirklichkeit verkleinert wird, desto kleiner ist der Maßstab der Karte. Bei kleinen Maßstäben, zum Beispiel bei einer Straßenkarte im Maßstab 1:250 000, gehen durch die Verkleinerung viele Einzelheiten verloren. Städte und Straßen erscheinen in diesen Karten nur noch als Kreise und Linien.

Legende
In der Legende wird jedes Kartenzeichen erklärt, sodass man die Karte einfach lesen kann. Kartenzeichen oder auch Signaturen sind Symbole, mit denen der Kartograph die einzelnen Objekte und Sachverhalte in der Karte darstellt. Meistens verwenden Kartographen ähnliche Symbole für die gleichen darzustellenden Objekte. In der Karte Papenburg – Hafen (6.3) steht eine gezackte Linie zum Beispiel für die Deiche im Hafengelände. In anderen Karten könnte eine solche Linie jedoch auch eine Grenze darstellen.
M. Schneider, S. Lemke



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